Bei der sekundären Untersuchung wird der Verletzte von Kopf bis Fuß untersucht und auf Anzeichen und Symptome verschiedener Verletzungen und Beschwerden untersucht. Es umfasst typischerweise die folgenden Schritte:
- Krankengeschichte: Informieren Sie sich über die Krankengeschichte des Unfallopfers, Allergien, aktuelle Medikamente und alle relevanten Erkrankungen. Diese Informationen können dabei helfen, potenzielle Risikofaktoren zu identifizieren und die weitere Beurteilung und Behandlung zu leiten.
- Vitalfunktionen: Überprüfen und notieren Sie die Vitalfunktionen des Verletzten, einschließlich Puls, Atmung, Blutdruck und Temperatur. Abweichungen vom Normalbereich können auf zugrunde liegende Erkrankungen hinweisen.
- Kopf und Gesicht: Untersuchen Sie Kopf und Gesicht auf Verletzungen, Deformationen oder Druckempfindlichkeit. Achten Sie auf Anzeichen von Blutungen, Schwellungen, Blutergüssen, Schnittwunden oder Prellungen. Abtasten Sie den Schädel vorsichtig auf Vertiefungen oder Beulen, die auf eine Fraktur hinweisen könnten.
- Hals: Untersuchen Sie den Hals auf Druckempfindlichkeit, Schmerzen oder Schluckbeschwerden. Achten Sie auf Deformationen oder eine abnormale Positionierung, die auf eine Wirbelsäulenverletzung hinweisen könnten. Führen Sie einen sanften Bewegungstest durch, um die Nackenstabilität zu beurteilen.
- Brust und Lunge: Untersuchen Sie den Brustkorb auf Deformationen, Asymmetrien oder paradoxe Bewegungen (Bewegungen entgegen der normalen Atmungsrichtung). Hören Sie mit einem Stethoskop die Lunge ab und achten Sie auf ungewöhnliche Atemgeräusche wie Keuchen, Knistern oder Rasseln, die auf Atemprobleme hinweisen können.
- Abdomen: Untersuchen Sie den Bauch auf Druckempfindlichkeit, Schmerzen, Blutergüsse oder Blähungen. Abtasten Sie vorsichtig den Bauch und achten Sie dabei auf lokale Empfindlichkeit oder Schutz (willkürliche Muskelkontraktion zum Schutz eines verletzten Bereichs).
- Becken: Überprüfen Sie das Becken auf Druckempfindlichkeit, Schmerzen oder Instabilität. Drücken Sie vorsichtig auf die Beckenkämme (Hüftknochen) und die Schambeinfuge (Gelenk an der Vorderseite des Beckens), um mögliche Frakturen festzustellen.
- Gliedmaßen: Untersuchen Sie die Gliedmaßen auf Deformationen, Brüche, Verstauchungen oder Luxationen. Überprüfen Sie jedes Glied auf Puls, Empfindung und Bewegung. Achten Sie auf Anzeichen eines Kompartmentsyndroms (erhöhter Druck in einem Muskelkompartiment), das sich durch Schmerzen, Schwellungen und verminderte Empfindungen äußern kann.
- Neurologische Beurteilung: Führen Sie eine kurze neurologische Beurteilung durch, einschließlich der Überprüfung des Bewusstseinsniveaus, der Pupillengröße und -reaktivität, der Orientierung zu Zeit, Ort und Person sowie etwaiger fokaler neurologischer Defizite (z. B. Schwäche oder Lähmung auf einer Körperseite) des Unfallopfers.
- Psychosoziale Beurteilung: Berücksichtigen Sie den emotionalen Zustand und die Unterstützungsbedürfnisse des Opfers. Leisten Sie bei Bedarf psychologische Erste Hilfe und sorgen Sie dafür, dass sich der Verletzte sicher und beruhigt fühlt.
Während der gesamten Sekundärbefragung ist es wichtig, die Ergebnisse und Bedenken mit anderen an der Patientenversorgung beteiligten medizinischen Fachkräften zu kommunizieren und die Behandlung auf der Grundlage des Gesamtzustands des Opfers und der Schwere seiner Verletzungen oder seines medizinischen Zustands zu priorisieren.
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