Intermittierende Katheterisierung: Dies ist die häufigste Methode, die von gelähmten Personen angewendet wird. Ein Katheter, ein dünner, flexibler Schlauch, wird in die Harnröhre (der Schlauch, der den Urin von der Blase zur Außenseite des Körpers transportiert) eingeführt, um den Urin aus der Blase abzuleiten. Diese Methode ermöglicht eine kontrollierte und geplante Entleerung der Blase und verringert so das Risiko von Harnwegsinfektionen (HWI) und anderen Komplikationen.
Verweilkatheter: In manchen Fällen kann ein Dauerkatheter empfohlen werden. Dieser Kathetertyp wird in die Harnröhre eingeführt und über einen längeren Zeitraum, normalerweise mehrere Wochen bis Monate, an Ort und Stelle belassen. Es wird häufig bei Personen mit schwereren Lähmungen oder Personen angewendet, die nicht in der Lage sind, eine intermittierende Katheterisierung durchzuführen.
Suprapubischer Katheter: Ein suprapubischer Katheter wird durch einen kleinen Schnitt im Unterbauch direkt in die Blase eingeführt. Es wird für Personen verwendet, die Schwierigkeiten mit der Harnröhrenkatheterisierung haben oder unter bestimmten Erkrankungen leiden, die eine Harnröhrenkatheterisierung nicht möglich machen.
Externer Katheter (Kondomkatheter): Bei dieser Methode wird eine Hülle oder ein kondomähnliches Gerät über den Penis gelegt, um Urin aufzufangen. Es wird häufig bei Männern angewendet, die Schwierigkeiten beim manuellen Wasserlassen haben oder inkontinent sind.
Crede-Manöver: Das Credé-Manöver ist eine manuelle Technik zur Unterstützung der Blasenentleerung. Dabei wird Druck auf den Unterbauch oberhalb des Schambeins ausgeübt, um den Urinfluss zu erleichtern. Diese Methode kann in Verbindung mit anderen Methoden verwendet werden, beispielsweise der intermittierenden Katheterisierung.
Die spezifische Methode des Wasserlassens für eine gelähmte Person hängt von ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten ab und sollte in Absprache mit einem medizinischen Fachpersonal, beispielsweise einem Urologen oder Physiotherapeuten, festgelegt werden.
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