Chirurgie und Fertilität
Eine Orchiektomie oder Hodenentfernung kann durchgeführt werden um sowohl Seminome als auch Nonseminome zu behandeln. Wenn nur ein Hoden entfernt wird kann der andere genügend Sperma produzieren um ein Kind zu zeugen. Wenn beide Hoden entfernt werden sollten die Spermien vor der Orchiektomie aufgestaut werden. Andernfalls besteht keine Möglichkeit dass eine Frau schwanger wird. Eine Operation zur Entfernung von Lymphknoten im Bauchraum kann zu einer retrograden Ejakulation führen. Nervenschonende Operationstechniken können eine retrograde Ejakulation verhindern aber nicht alle Chirurgen führen diese Operation durch. Spermien können mit Fertilitätsverfahren aus dem Hoden oder der Blase entnommen werden wenn eine retrograde Ejakulation auftritt.
Strahlung und Fertilität
Strahlung wird in der Regel nur zur Behandlung von Seminomen verwendet da Nicht-Seminome nicht so gut darauf ansprechen. Die Bestrahlung der Hoden führt zu einem vorübergehenden Rückgang der Spermienzahl aber viele Männer werden nach ein bis zwei Jahren wieder in der Lage sein Spermien herzustellen. Durch das Einfrieren der Spermien vor der Bestrahlung wird die Möglichkeit beseitigt dass keine Spermien mehr vorhanden sind und keine Schwangerschaft erreicht werden kann.
Chemotherapie und Fruchtbarkeit
Chemotherapie tötet Keimzellen ab zu denen auch Spermien gehören. Während einige Männer nach einer Chemotherapie nie wieder Spermien produzieren haben 50 Prozent nach 24 normale Spermienzahlen so das Lehrbuch "Cancer of the Testes". Durch das Einlagern von Sperma wird sichergestellt dass die Möglichkeit ein Kind zu zeugen während der Chemotherapie nicht zusammen mit den Krebszellen zerstört wird. Beide Arten von Hodenkrebs werden mit einer Chemotherapie behandelt. Überlegungen nach der Behandlung
Männer mit einem Hoden der ausreichend Sperma produziert und dessen Spermienzahl sich nach der Chemotherapie wieder normalisiert können nach der Behandlung auf die übliche Weise schwanger werden. Wenn die Spermien eingefroren sind sind intrauterine Befruchtungen oder In-vitro-Fertilisationstechniken erforderlich um eine Schwangerschaft zu erreichen. Wenn die Anzahl der eingefrorenen Spermien sehr gering ist injiziert ein Verfahren das als intrazykloplasmatische Spermieninjektion oder ICSI bezeichnet wird ein einzelnes Spermium in eine einzelne Eizelle. Embryologen führen das Verfahren durch nachdem während der Eizellentnahme die Eier entnommen wurden.
Befinden sich aufgrund der retrograden Ejakulation Spermien in den Hoden jedoch nicht im Ejakulat können diese direkt aus dem Hoden entnommen und in die entnommenen Eier injiziert werden. Die beiden Verfahren können so koordiniert werden dass frisches statt gefrorenes Sperma zur Verfügung steht
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