Strukturelle Veränderungen
Nicht ständig beanspruchte Muskeln werden kleiner und verlieren ihre Kraft. Ein Bericht des New England Journal of Medicine aus dem Jahr 2008 nennt eine Abnahme der Herzmuskelmasse um 15 Prozent nach 12 Wochen Bettruhe und eine Abnahme der Masse um 25 Prozent bei Patienten die aufgrund von Rückenmarksverletzungen dauerhaft immobilisiert sind. Der Verlust an Herzmasse verringert die Kontraktionskraft. Wenn ein Bettruhepatient versucht seine Beweglichkeit wiederherzustellen kann sich das Herz nicht mit genug Kraft zusammenziehen um der Schwerkraft entgegenzuwirken. Dies begrenzt die Menge an sauerstoffreichem Blut die das Gehirn erreicht und verringert die Menge an Blut die vom Unterkörper zum Herzen zurückkehrt. Beide Zustände führen letztendlich zu einer orthostatischen Unverträglichkeit beim Übergang vom Liegen zum Stehen.
Funktionsänderungen
Das Schlagvolumen ist die Menge an Blut die bei jedem Schlag aus dem Herzen ausgestoßen wird und von der Menge an Blut abhängt die sich füllt die Ventrikel vor jeder Kontraktion. Je stärker eine Herzkontraktion ist desto schneller springt der Muskel in seine normale Ruheposition zurück. Dieses Zurückspringen wirkt als Sog um mehr Blut für die nächste Runde von Kontraktionen in die Ventrikel zu ziehen. Ein Bericht aus dem Jahr 2008 im Journal of Applied Physiology besagt dass Herzfehlanpassungen bei längerer Bettruhe das Auftreten von Sog verhindern und die Fähigkeit des Herzens einschränken während des folgenden Herzschlags angemessenes Blut zuzuführen. Die Abnahme der Herzmuskelmasse und die veränderte Kontraktionskraft tragen zu einem kontinuierlichen Kreislauf unzureichender Durchblutung bei wenn eine Person vom Liegen zum Stehen wechselt. Druckänderungen
Drucksensoren des Körpers befinden sich in der Halsschlagader Arterien die zum Gehirn führen und in dem Abschnitt der Aorta der direkt am Herzen anliegt. Der Zweck dieser Sensoren besteht darin den Blutdruck im gesamten Körper zu regulieren indem bewirkt wird dass sich Blutgefäße ausdehnen oder verengen. Normalerweise führt der Wechsel vom Liegen zum Stehen zu einer schnellen Verengung der Blutgefäße im Unterkörper die das Blut zum Herzen zurückdrängt. Im Text "Human Cardiovascular Control" erklärt Dr. Loring Rowell dass eine längere Bettruhe die Empfindlichkeit der Drucksensoren des Körpers verändert. Diese Änderung bedeutet dass ein größerer Blutdruckabfall auftreten muss bevor der Körper die Gefäße verengt. Das erneute Einstellen der Empfindlichkeit der Drucksensoren macht einen Bettruhepatienten für orthostatische Unverträglichkeiten anfällig sobald die Mobilität wieder hergestellt ist
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