Anamnese
Der Diagnoseprozess beginnt mit einem detaillierten Bericht über alle neurologischen Ereignisse die in der Vergangenheit aufgetreten sind. Die Patienten werden gebeten beginnend mit dem frühesten Ereignis eine chronologische Anamnese zu erstellen in der sie die genauen Veränderungen beschreiben die sie verspürt haben. Die Symptome müssen mindestens 24 Stunden anhalten um als MS-Aktivität eingestuft zu werden.
Wichtige zusätzliche Details zu jedem Symptom sind die Art des Auftretens (plötzlich oder allmählich) die Art der Besserung (vollständig oder teilweise) und die Dauer des Ereignisses in Tagen oder Wochen. Das Ermitteln eines Musters der Krankheitsaktivität und der Ruhezeiten (Rückfälle und Remissionen) oder die allmähliche Verschlechterung (Fortschreiten) kann nur durch das Nacherzählen einer gründlichen detaillierten Anamnese abgeschlossen werden.
Neurologische Untersuchung
Die neurologische Untersuchung übersetzt Patienten Symptome in objektive Befunde veränderter Funktion. Es ist ein entscheidender Bestandteil der Diagnose und erfordert die Mitarbeit und den Einsatz der Patienten. Diese Untersuchung testet verschiedene Teile des Nervensystems: Sehvermögen Stärke und Funktion verschiedener Gesichtsmuskeln Stärke und Funktion aller vier Extremitäten (einschließlich feinmotorischer Bewegungen) und die Fähigkeit verschiedene Empfindungen zu spüren wie z. B. leichte oder scharfe Berührung Temperatur und Position von Fingern und Zehen.
Das Gleichgewicht wird normalerweise durch Ausführen verschiedener Gehaufgaben getestet (z. B. Gehen einer geraden Linie mit berührenden Zehen und Fersen). Die Gehfähigkeit wird getestet indem ein 25 Fuß langer Geschwindigkeitslauf sowie das Gehen auf Fersen und Zehen ausgeführt werden.
Bildgebende Tests
Mit Bildgebenden Tests mithilfe der MRT können wir MS-Diagnosen schneller und präziser durchführen. Zu den neuesten diagnostischen Kriterien für MS gehört die MRT als wesentlicher Bestandteil des diagnostischen Prozesses.
Die MRT verwendet große Magnetfelder und Radiowellen um ein detailliertes Bild des Gehirns und des Rückenmarks eines Patienten zu erstellen. Es ist eine schmerzlose Prozedur erfordert aber absolut keine Bewegung. Es ist auch bekannt für ziemlich laute Geräusche die vom Gerät erzeugt werden aber normalerweise sind Kopfhörer und Musik mit Geräuschunterdrückung verfügbar. Die Bildgebungstests für MS dauern zwischen einer und zwei Stunden.
Die MRT liefert Bilder des Gehirns und des Rückenmarks in denen sich Läsionen als weiße Flecken zeigen. Da viele verschiedene Krankheiten Läsionen im Gehirn verursachen können wird angenommen dass nur Läsionen bestimmter Größen Formen und Positionen durch MS verursacht werden.
Kontrastmittel hilft aktive oder neue Läsionen aufzudecken. Aktiv entzündete MS-Läsionen können den Farbstoff absorbieren und scheinen auf einem MRT zu leuchten. Die Verbesserung kann bis zu drei Monate dauern. Danach klingt die Entzündung ab und die Läsion bildet eine Narbe die im MRT noch sichtbar ist.
Wirbelsäulenabgriff
Ein Wirbelsäulenabgriff ist ein weiteres diagnostisches Verfahren Prozess allerdings jetzt mit etwas verringerter Häufigkeit da MRTs bevorzugt werden. Ein Wirbelsäulenhahn entnimmt die Liquor cerebrospinalis die in den Gehirnkammern und im Rückenmarkskanal vorhandene Flüssigkeit. Insbesondere bei MS ist das Vorhandensein von speziellen Antikörpermarkern den so genannten oligoklonalen Banden ein Hinweis auf eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks.
Ein Wirbelsäulenabgriff ist ein kleiner invasiver Eingriff der stark an die Epiduralanästhesie während der Geburt erinnert. Der Patient wird entweder sitzend oder liegend mit dem Kinn so nah wie möglich an der Brust platziert. Dies ermöglicht dass sich zwischen den Knochen im Rücken ein Raum für die Nadelplatzierung öffnet. Nachdem der Bereich mit Lokalanästhetikum betäubt wurde wird eine Wirbelsäulennadel platziert und eine Flüssigkeitsprobe entnommen. Für einen erfolgreichen Wirbelsäulenabgriff ist es entscheidend ruhig zu bleiben und die richtige Position beizubehalten.
Nach dem Eingriff werden die Patienten in der Regel für einen kurzen Zeitraum beobachtet um sicherzustellen dass keine weiteren Komplikationen auftreten. Leichte Rückenschmerzen und Kopfschmerzen können nach einem Wirbelsäulenstich auftreten. Kopfschmerzen treten normalerweise im Sitzen oder Stehen auf und klingen nach dem Liegen schnell ab. Es wird durch eine vorübergehende Druckänderung nach der Entfernung der Rückenmarksflüssigkeit verursacht. Es ist unangenehm aber ungefährlich und löst sich normalerweise nach ein paar Tagen Ruhe auf. Koffeinhaltige Getränke werden empfohlen um Kopfschmerzen nach dem Tippen zu lindern.
Bluttests
Wie bereits erwähnt gibt es keinen Bluttest der speziell zur Feststellung der MS-Diagnose verwendet wird. Routinemäßig verwendete Blutuntersuchungen werden durchgeführt um Krankheiten die MS imitieren und ähnliche Symptome und Läsionen bei einer MRT hervorrufen können festzustellen und auszuschließen. Zu den häufig durchgeführten Blutuntersuchungen gehören Schilddrüsenfunktionstests die Messung von Vitamin B-12 und Folsäure sowie Tests auf rheumatologische Erkrankungen wie Lupus Sjögren-Syndrom und andere. Der Vitamin D-Spiegel wird ebenfalls häufig getestet von den meisten wenn nicht allen MS-Neurologen. Gegenwärtige Praxis besteht darin die Spiegel zu testen und Ergänzungsmittel zu verwenden um einen normalen bis hohen Vitamin-D-Spiegel aufrechtzuerhalten
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