Thalakarakkam stammt von der Sanskrit-Wurzel „tala“, die sich auf die Handfläche oder Fußsohle bezieht, und „karakam“, was einen irdenen Wassertopf bedeutet. Daher kann Thalakarakkam wörtlich als „fußförmiger Topf“ verstanden werden.
Das Symbol besteht normalerweise aus einer oder mehreren lotusähnlichen Blütenstrukturen mit acht bis zwölf Blütenblättern und kann andere glückverheißende Motive wie Hakenkreuze, Muscheln und Trischulen enthalten. Es wird aufwendig mit Reismehl, Kalkstein oder anderen natürlichen Pigmenten gezeichnet, manchmal mit Blütenblättern und farbigem Pulver durchsetzt.
Die traditionelle Praxis besteht darin, dass Frauen diese komplizierten Designs zu festlichen Anlässen wie Hochzeiten, Einweihungszeremonien und religiösen Ritualen entwerfen. Es handelt sich um eine kunstvolle und zeitaufwändige Kunst, die über Generationen weitergegeben wird und oft zur Begrüßung von Gästen und zur Markierung von Schwellen im Haus eingesetzt wird.
Thalakarakkam verleiht nicht nur ästhetische Schönheit, sondern hat auch kulturelle und religiöse Bedeutung. Es symbolisiert Harmonie, Fruchtbarkeit und glückverheißende Anfänge. Die konzentrischen Kreise stehen für Kontinuität, während die komplizierten Designs spirituelle und künstlerische Ausdrucksformen zeigen.
Darüber hinaus gilt der Akt des Thalakarakkam-Zeichnens selbst als glückverheißend und reinigend, da er dem Göttlichen einen heiligen Raum bietet. In einigen Gemeinden wird angenommen, dass ein gut gezeichneter Thalakarakkam dabei hilft, böse Geister abzuwehren und den Haushalt vor negativen Wesenheiten schützt.
In der heutigen Zeit hat Thalakarakkam über die Tulu-Gemeinschaft hinaus größere Anerkennung und Wertschätzung erlangt und ist zu einer beliebten Kunstform geworden, die bei Feiern und Festivals in ganz Indien und darüber hinaus gezeigt wird.
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