Kevorkian wurde in Pontiac, Michigan, als Sohn armenischer Einwanderer geboren. Er schloss 1952 sein Medizinstudium an der University of Michigan ab und absolvierte seine Facharztausbildung am Harper-Grace Hospital in Detroit. Während des Koreakrieges diente er in der US-Armee und wurde mit der Bronze Star Medal ausgezeichnet.
Nach Abschluss seines Militärdienstes kehrte Kevorkian nach Michigan zurück und begann, als Arzt zu praktizieren. In den 1980er Jahren begann er, sich für Sterbehilfe zu interessieren, nachdem er das Leiden einiger seiner Patienten miterlebt hatte. Er begann, sich öffentlich für die Legalisierung der Euthanasie einzusetzen und gründete 1989 die Hemlock Society, eine Organisation, die sich für das „Recht auf Sterben“ einsetzt.
Im Jahr 1990 half Kevorkian beim Selbstmord von Janet Adkins, einer 54-jährigen Frau mit Alzheimer-Krankheit. Adkins‘ Tod war der erste von vielen, denen Kevorkian in den folgenden Jahren beistand. Normalerweise verabreichte er seinen Patienten eine tödliche Dosis Kaliumchlorid und nahm die Selbstmorde oft auf Video auf.
Kevorkians Aktivitäten erregten große mediale Aufmerksamkeit und er wurde zu einer umstrittenen Figur. Er wurde von einigen für sein Mitgefühl gelobt und von anderen für seine Taten verurteilt. 1993 wurde er wegen Mordes ersten Grades am Tod von Thomas Hyde verurteilt, die Verurteilung wurde jedoch im Berufungsverfahren aufgehoben.
Im Jahr 1999 wurde Kevorkian wegen Mordes zweiten Grades am Tod von Thomas Youk verurteilt. Er verbüßte acht Jahre im Gefängnis, bevor er 2007 auf Bewährung entlassen wurde. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis setzte sich Kevorkian weiterhin für die Legalisierung der Sterbehilfe ein, beteiligte sich jedoch nicht mehr an Selbstmorden.
Kevorkian starb 2011 an den Folgen einer Lungenentzündung. Er war 83 Jahre alt.
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