Protoonkogene kodieren Proteine, die an verschiedenen zellulären Prozessen wie Zellwachstum, Differenzierung und Apoptose (programmierter Zelltod) beteiligt sind. Wenn diese Proteine richtig funktionieren, tragen sie dazu bei, dass Zellen kontrolliert wachsen und sich teilen. Wenn Protoonkogene jedoch mutiert oder überexprimiert werden, können sie Proteine produzieren, die Zellen dazu bringen, unkontrolliert zu wachsen und sich zu teilen, was zu Krebs führt.
Mutationen in Protoonkogenen können aufgrund einer Vielzahl von Faktoren auftreten, einschließlich der Exposition gegenüber Karzinogenen, Strahlung und bestimmten Viren. Eine Überexpression von Protoonkogenen kann auch aufgrund verschiedener genetischer Veränderungen auftreten, wie z. B. Genamplifikation oder -umlagerungen.
Wenn ein Protoonkogen mutiert oder überexprimiert wird, kann es ein Protein produzieren, das eine Gain-of-Function-Mutation aufweist, was bedeutet, dass es eine neue oder verbesserte Funktion erhalten hat, die es zuvor nicht hatte. Dies kann zu unkontrolliertem Zellwachstum und unkontrollierter Zellteilung führen, was ein Kennzeichen von Krebs ist.
Es wurden zahlreiche verschiedene Protoonkogene identifiziert, von denen jedes ein Protein kodiert, das an einem anderen zellulären Prozess beteiligt ist. Zu den bekanntesten Protoonkogenen gehören:
MYC :kodiert einen Transkriptionsfaktor, der eine Rolle beim Zellwachstum, der Differenzierung und der Apoptose spielt. Eine Überexpression von MYC ist mit vielen verschiedenen Krebsarten verbunden, darunter Burkitt-Lymphom, Lungenkrebs und Brustkrebs.
KRAS :kodiert ein Protein, das am RAS-Signalweg beteiligt ist, der am Zellwachstum, der Differenzierung und dem Überleben beteiligt ist. KRAS-Mutationen werden mit vielen verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Darmkrebs.
TP53 :kodiert für ein Tumorsuppressorprotein, das eine Rolle bei der DNA-Reparatur und Apoptose spielt. TP53-Mutationen werden mit vielen verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter Lungenkrebs, Brustkrebs und Dickdarmkrebs.
Protoonkogene sind wichtige Ziele für die Krebstherapie, da Medikamente, die die Aktivität dieser Gene oder der von ihnen kodierten Proteine hemmen, zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden können. Durch das Verständnis der Rolle von Protoonkogenen bei Krebs hoffen Forscher, neue und wirksamere Behandlungsmethoden für diese Krankheit zu entwickeln.
www.alskrankheit.net © Gesundheitswissenschaften