1. Erstbehandlung:
- Nach der Entnahme wird das Gewebe in einen sterilen Behälter mit einem geeigneten Transportmedium gegeben, um seine Lebensfähigkeit aufrechtzuerhalten.
- Der Behälter ist versiegelt und mit Patienteninformationen und relevanten Details beschriftet.
2. Chemische Desinfektion:
- Das Gewebe kann einer Erstdesinfektion mit einem chemischen Desinfektionsmittel wie Glutaraldehyd oder Natriumhypochlorit (Bleichmittel) unterzogen werden, um die mikrobielle Belastung zu reduzieren.
3. Spülen:
- Das Gewebe wird gründlich mit sterilem Wasser oder Kochsalzlösung gespült, um alle restlichen chemischen Desinfektionsmittel zu entfernen.
4. Auswahl der Sterilisationsmethode:
- Abhängig von der Art des Gewebes und seinem Verwendungszweck wird die geeignete Sterilisationsmethode ausgewählt.
- Zu den gängigen Sterilisationsmethoden gehören Gammabestrahlung, Elektronenstrahlbestrahlung und chemische Dampfsterilisation.
5. Bestrahlung (Gamma- oder Elektronenstrahl):
- Durch die Bestrahlung mit Gamma- oder Elektronenstrahlen wird das Gewebe hohen Mengen ionisierender Strahlung ausgesetzt, die in Mikroorganismen eindringt und diese zerstört.
- Die Strahlendosis wird sorgfältig kontrolliert, um eine Sterilisation ohne Schädigung der Gewebestruktur und -funktion sicherzustellen.
6. Chemische Dampfsterilisation:
- Bei der chemischen Dampfsterilisation wird eine Mischung aus Wasserstoffperoxid, Wasser und einem Katalysator bei niedrigen Temperaturen verwendet.
- Der Dampf durchdringt das Gewebe und beseitigt Mikroorganismen, ohne giftige Rückstände zu hinterlassen.
7. Sterilitätsprüfung:
- Nach der Sterilisation werden Proben aus dem Gewebe entnommen und einer Sterilitätsprüfung unterzogen.
- Bei diesen Tests werden die Gewebeproben in Kulturmedien inkubiert, um etwaiges mikrobielles Wachstum festzustellen.
8. Qualitätskontrolle und Freigabe:
- Das sterilisierte Gewebe wird sorgfältig auf Anzeichen von Schäden oder nachteiligen Auswirkungen untersucht.
- Sobald die Ergebnisse des Sterilitätstests bestätigt sind, wird das Gewebe je nach Bedarf zur weiteren Verarbeitung, Lagerung oder Transplantation freigegeben.
Es ist wichtig zu beachten, dass spezifische Protokolle und Verfahren zur Gewebesterilisation je nach Krankenhaus, Akkreditierungsstelle und behördlichen Anforderungen variieren können. Gesundheitseinrichtungen halten sich an strenge Richtlinien, um die Sicherheit und Wirksamkeit sterilisierter Gewebe für medizinische Zwecke zu gewährleisten.
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