1. Kristallvorbereitung :Ein reiner und wohlgeformter Kristall des zu untersuchenden Materials wird erhalten oder hergestellt. Der Kristall muss eine regelmäßige und sich wiederholende Anordnung von Atomen oder Molekülen aufweisen.
2. Röntgenerzeugung :Eine leistungsstarke Röntgenquelle, beispielsweise ein Synchrotron oder ein rotierender Anoden-Röntgengenerator, wird verwendet, um einen Strahl hochenergetischer Röntgenstrahlen zu erzeugen.
3. Beugung :Der kollimierte (fokussierte) Röntgenstrahl wird auf den Kristall gerichtet. Wenn die Röntgenstrahlen mit den Elektronen interagieren, die die Atome im Kristall umgeben, durchlaufen sie einen Prozess namens Beugung . Bei der Beugung werden die Röntgenstrahlen gestreut und bilden auf einem hinter dem Kristall angebrachten Detektor ein regelmäßiges Muster aus Spitzen und Tälern, das sogenannte Beugungsmuster.
4. Datenerfassung :Das Beugungsmuster wird auf dem Detektor aufgezeichnet und die Intensitäten der gebeugten Röntgenstrahlen in verschiedenen Winkeln gemessen. Dieser Datenerfassungsprozess wird typischerweise bei unterschiedlichen Ausrichtungen des Kristalls durchgeführt, um einen vollständigen Satz an Beugungsdaten zu erhalten.
5. Datenverarbeitung und -analyse :Die aufgezeichneten Beugungsdaten werden einer umfangreichen mathematischen Verarbeitung und Analyse mithilfe von Computerprogrammen unterzogen. Diese Programme verwenden komplexe Algorithmen, um Strukturinformationen aus den Beugungsmustern zu extrahieren.
6. Modellaufbau und -verfeinerung :Basierend auf den verarbeiteten Daten erstellen Wissenschaftler ein erstes Strukturmodell des Kristalls und berücksichtigen dabei die Anordnung von Atomen und Molekülen innerhalb der Elementarzelle. Anschließend wird das Modell iterativ verfeinert, um seine Genauigkeit zu verbessern, indem das berechnete Beugungsmuster des Modells mit den experimentellen Beugungsdaten verglichen wird.
7. Validierung :Das endgültige Strukturmodell wird validiert, um seine Genauigkeit sicherzustellen. Zur Beurteilung der Zuverlässigkeit und Präzision der ermittelten Struktur werden verschiedene Parameter und statistische Tests eingesetzt.
Sobald die Struktur validiert ist, liefert sie detaillierte Informationen über die Positionen und Anordnungen der Atome im Kristall. Die Röntgenkristallographie hat maßgeblich dazu beigetragen, unser Verständnis der Struktur komplexer Materialien, darunter Proteine, DNA, Pharmazeutika und anorganische Verbindungen, zu verbessern. Es wird häufig in verschiedenen Bereichen wie Chemie, Biologie, Materialwissenschaften und Pharmazie eingesetzt.
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