Obwohl die aerobe Atmung das wichtigste Energiesystem beim Reiten ist, spielt auch die anaerobe Atmung eine Rolle, insbesondere bei intensiven Aktivitätsschüben. Anaerobe Atmung oder Fermentation findet statt, wenn der Körper Glukose abbaut, ohne Sauerstoff zu verwenden. Dieser Prozess erzeugt schnell Energie, führt jedoch zur Bildung von Milchsäure, was zu Muskelermüdung führt. Beim Reiten sind Intensität und Dauer der Aktivitäten jedoch meist nicht hoch genug, um sich ausschließlich auf die anaerobe Atmung zu verlassen.
Darüber hinaus stellt das langsamere Reiten von Pferden, beispielsweise bei einem gemütlichen Ausritt, eine geringere Belastung für die Energiesysteme des Körpers dar, sodass man sich stärker auf die aerobe Atmung verlassen kann. Im Gegensatz dazu erfordern anstrengendere Aktivitäten wie Galoppieren oder Springen einen höheren Energieausstoß und erfordern sowohl aerobe als auch anaerobe Atmung, um den Energiebedarf der beteiligten Muskeln zu decken.
Während also beim Reiten in erster Linie die aerobe Atmung im Vordergrund steht, kommt die anaerobe Atmung bei intensiveren Momenten oder Aktivitäten ins Spiel. Das Gleichgewicht zwischen diesen Energiesystemen hängt vom Tempo, der Intensität und der Dauer der Fahraktivität ab.
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