1. Frühe Entwicklung (1990er Jahre):
- Das Konzept der MICS entstand Anfang der 1990er Jahre mit der Einführung der videoassistierten Thoraxchirurgie (VATS) für bestimmte Lungeneingriffe.
- Chirurgen begannen, die Verwendung kleinerer Einschnitte und spezieller Instrumente für die Herzchirurgie zu erforschen.
2. Erste Techniken:
- In den späten 1990er Jahren wurde eine minimalinvasive Koronararterien-Bypass-Transplantation (MICS CABG) durch einen kleinen Einschnitt der linken vorderen Thorakotomie (LAT) durchgeführt.
- Durch kleine Einschnitte wurde auch versucht, minimalinvasive Klappenoperationen durchzuführen, beispielsweise die Reparatur der Mitralklappe.
3. Thorakoskopische Techniken:
- In den frühen 2000er Jahren gewannen thorakoskopische Techniken an Popularität, die es Chirurgen ermöglichten, durch kleine Schnitte in der Brust zu operieren, ohne die Rippen zu spreizen.
- Dieser Fortschritt führte zu einer verbesserten Visualisierung und Präzision bei minimalinvasiven Herzeingriffen.
4. Hybride Ansätze:
- Zur Behandlung komplexer Herzerkrankungen wurden hybride chirurgische Ansätze entwickelt, die traditionelle offene Chirurgie mit minimalinvasiven Techniken kombinieren.
- Beispielsweise kombinierte die hybride Koronarrevaskularisation eine minimalinvasive Bypass-Operation mit einer perkutanen Koronarintervention (PCI).
5. Robotergestützte Chirurgie:
- Die späten 2000er Jahre markierten die Einführung robotergestützter MICS, vor allem mit dem da Vinci-Chirurgiesystem.
- Roboterchirurgie sorgte für verbesserte Fingerfertigkeit, Präzision und 3D-Visualisierung und erweiterte die Möglichkeiten von MICS weiter.
6. Transkatheter-Ansätze:
- Transkathetertechniken stellten eine Alternative zur herkömmlichen Chirurgie dar und ermöglichten die Durchführung bestimmter Eingriffe über in Blutgefäße eingeführte Katheter.
- Transkatheter-Aortenklappenersatz (TAVR), Mitralklappenreparatur und Verschluss des linken Vorhofohrs sind Beispiele für solche Fortschritte.
7. Off-Pump-Techniken:
- Der Off-Pump-Koronararterien-Bypass (OPCAB) hat an Zugkraft gewonnen, sodass MICS-CABG ohne den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine (kardiopulmonaler Bypass) durchgeführt werden kann.
8. Fern- und Telechirurgie:
- Jüngste Fortschritte haben Fern- und Telechirurgiefunktionen eingeführt, die es Chirurgen ermöglichen, MICS-Eingriffe von entfernten Standorten aus mithilfe fortschrittlicher Robotersysteme durchzuführen.
9. Kontinuierliche Innovation:
- Laufende Forschung und technologische Fortschritte erweitern weiterhin die Grenzen von MICS, wobei neue Techniken und Geräte entwickelt werden, um die Ergebnisse zu verbessern und die Invasivität zu reduzieren.
10. Multidisziplinäre Zusammenarbeit:
- Die Entwicklung von MICS wurde durch die multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kardiologen, Herzchirurgen, Interventionisten und Ingenieuren erleichtert, die alle zusammenarbeiten, um die Patientenversorgung zu optimieren.
Aufgrund dieser Entwicklungen hat sich MICS in der Herzchirurgie zunehmend durchgesetzt und bietet im Vergleich zur herkömmlichen offenen Chirurgie Vorteile wie geringere Schmerzen, kürzere Genesungszeiten und bessere kosmetische Ergebnisse.
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