Lobotomien wurden erstmals in den 1930er Jahren durchgeführt und durch den portugiesischen Neurologen António Egas Moniz populär gemacht. Moniz glaubte, dass die Trennung der Verbindungen zwischen den Frontallappen und dem Rest des Gehirns die Symptome einer psychischen Erkrankung lindern könnte. Er führte 1935 die erste Lobotomie durch und berichtete, dass sie bei der Behandlung einer Frau mit Schizophrenie erfolgreich war.
Lobotomien erfreuten sich in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern schnell wachsender Beliebtheit. Bis in die 1950er Jahre wurden allein in den Vereinigten Staaten mehr als 50.000 Lobotomien durchgeführt. Aufgrund der hohen Komplikationsrate und der Entwicklung wirksamerer Behandlungsmethoden für psychische Erkrankungen geriet das Verfahren jedoch bald in Ungnade.
Lobotomien gelten heute als barbarisches und unethisches Verfahren. Sie werden in keinem Land mehr aufgeführt.
Komplikationen der Lobotomie
Lobotomien können eine Vielzahl von Komplikationen verursachen, darunter:
* Persönlichkeitsveränderungen
* Mangelnde Motivation
* Unfähigkeit, abstrakt zu denken
* Impulsivität
* Inkontinenz
* Anfälle
* Tod
Lobotomien können auch zu einer Erkrankung führen, die als „Post-Lobotomie-Syndrom“ bezeichnet wird. Dieses Syndrom ist durch eine Vielzahl von Symptomen gekennzeichnet, darunter:
* Depression
* Angst
* Apathie
* Reizbarkeit
* Konzentrationsschwierigkeiten
* Gedächtnisverlust
Das Post-Lobotomie-Syndrom kann Monate oder sogar Jahre andauern. Es kann die Lebensqualität der Person, die sich einer Lobotomie unterzogen hat, erheblich beeinträchtigen.
Alternativen zur Lobotomie
Es gibt eine Reihe alternativer Behandlungsmethoden für psychische Erkrankungen, die viel sicherer und wirksamer sind als die Lobotomie. Zu diesen Behandlungen gehören:
* Medikamente
* Psychotherapie
* Elektrokrampftherapie
* Transkranielle Magnetstimulation
Diese Behandlungen können dazu beitragen, die Symptome einer psychischen Erkrankung zu lindern, ohne dass das Risiko schwerwiegender Komplikationen besteht.
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