Tagrisso ist speziell gegen Tumoren wirksam, die eine spezifische Mutation im EGFR-Gen aufweisen. Diese Mutation ist als T790M-Mutation bekannt und kommt bei etwa 50 % der Patienten vor, die eine Resistenz gegen andere EGFR-zielgerichtete Therapien wie Erlotinib (Tarceva) oder Gefitinib (Iressa) entwickeln.
So funktioniert Tagrisso:
1. Bindet an EGFR: Tagrisso bindet an das EGFR-Protein auf der Oberfläche von Krebszellen.
2. Blockiert die EGFR-Signalisierung: Durch die Bindung an EGFR blockiert Tagrisso die Signalwege, die für die Förderung des Wachstums und der Teilung von Krebszellen verantwortlich sind.
3. Hemmt das Tumorwachstum: Durch die Blockierung der EGFR-Signalübertragung hemmt Tagrisso das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen.
4. Induziert Apoptose: Tagrisso kann auch Apoptose, also den programmierten Zelltod, in Krebszellen auslösen.
Tagrisso wird typischerweise einmal täglich in Form einer Tablette eingenommen. Es wird normalerweise gut vertragen und weist häufige Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschlag und trockene Haut auf.
Tagrisso hat in klinischen Studien zur Behandlung von fortgeschrittenem NSCLC mit der T790M-Mutation vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Es hat sich sowohl in der Erstlinien- als auch in der Zweitlinienbehandlung als wirksam erwiesen und kann das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben deutlich verbessern.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Tagrisso kein Heilmittel gegen Lungenkrebs ist. Es kann helfen, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen und die Symptome zu verbessern, aber es beseitigt den Krebs nicht vollständig.
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