1. Opfersicherheit und Stabilisierung:
- Sorgen Sie für die Sicherheit des Opfers und leisten Sie emotionale Unterstützung.
- Stabilisieren Sie ggf. den körperlichen Zustand des Opfers.
2. Beweissicherung:
- Vermeiden Sie es, dem Opfer die Kleidung zu wechseln oder es zu baden, da dies die Beweise gefährden könnte.
- Sammeln und bewahren Sie alle physischen Beweise wie Kleidung, Bettwäsche, DNA-Proben usw. auf.
- Dokumentieren Sie sichtbare Verletzungen und machen Sie nach Möglichkeit Fotos.
3. Medizinische Versorgung und Behandlung:
- Sorgen Sie für angemessene medizinische Versorgung, einschließlich der Behandlung von Verletzungen, sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) und Schwangerschaftsverhütung (Notfallverhütung).
- Verabreichen Sie alle notwendigen Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel.
4. Emotionale Unterstützung:
- Bieten Sie dem Opfer mitfühlende Fürsorge und emotionale Unterstützung.
- Hören Sie aktiv zu und geben Sie Sicherheit.
- Helfen Sie dem Opfer, sich während der ersten Beurteilung und Pflege sicher und unterstützt zu fühlen.
5. Informieren Sie den Patienten über medizinisch-rechtliche Möglichkeiten:
- Informieren Sie das Opfer über die medizinisch-rechtlichen Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen, wie z. B. die Anzeige des Übergriffs bei den Strafverfolgungsbehörden und die Durchführung einer gerichtsmedizinischen Untersuchung.
- Erläutern Sie den Zweck und die Verfahren einer forensischen medizinischen Untersuchung.
6. Vertraulichkeit:
- Behandeln Sie die Informationen des Opfers strikt vertraulich und befolgen Sie alle relevanten Gesetze und Vorschriften.
7. Verweis an SARC:
- Benachrichtigen Sie die SARC oder die zuständigen Behörden so schnell wie möglich über den Fall sexueller Übergriffe.
- Stellen Sie dem SARC die notwendigen Informationen über den Zustand des Opfers und die vor seiner Ankunft unternommenen Schritte zur Verfügung.
8. Zusammenarbeit:
- Arbeiten Sie eng mit dem SARC und anderen medizinischen Fachkräften zusammen, die an der Versorgung des Opfers beteiligt sind, um eine umfassende und koordinierte Reaktion sicherzustellen.
9. Nachsorge:
- Bereitstellung von Informationen über die Nachsorge und die dem Opfer zur Verfügung stehenden Ressourcen, einschließlich Beratung, Selbsthilfegruppen und Rechtsbeistand.
10. Dokumentation:
- Dokumentieren Sie alle ergriffenen Maßnahmen, geleisteten Pflegemaßnahmen und relevanten Beobachtungen während der ersten Beurteilung und Behandlung des Opfers.
- Führen Sie genaue Krankenakten für eine mögliche Verwendung in Gerichtsverfahren.
Durch die Erfüllung dieser Verantwortlichkeiten spielen Gesundheitsdienstleister eine wichtige Rolle dabei, sicherzustellen, dass das Opfer eine schnelle und angemessene Versorgung erhält, den Ermittlungsprozess zu unterstützen und dem Opfer bei der Bewältigung der Folgen eines sexuellen Übergriffs zu helfen.
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