Szenario:Organtransplantation
Ein Krankenhaus verfügt nur über einen begrenzten Vorrat an lebensrettenden Organen (z. B. Herz oder Niere) zur Transplantation. Mehrere Patienten warten dringend, jeder mit unterschiedlichen Überlebenschancen und erwarteter Lebensqualität nach der Transplantation.
Utilitaristischer Ansatz :
1. Bewertung der Vorteile: Das medizinische Team bewertet den Gesundheitszustand, die Prognose und die möglichen Ergebnisse jedes Patienten nach der Transplantation. Sie berücksichtigen Faktoren wie ihre aktuelle Lebensqualität, ihr Alter, ihren allgemeinen Gesundheitszustand und die erwartete Anzahl zusätzlicher Jahre, die sie mit einer erfolgreichen Transplantation leben könnten.
2. Maximierung des Gesamtnutzens: Das utilitaristische Prinzip zielt darauf ab, das Gesamtmaß an Wohlbefinden oder Glück in der gegebenen Situation zu maximieren. In diesem Fall geht es darum, den Patienten auszuwählen, der im Hinblick auf eine verbesserte Lebensqualität und -quantität nach der Transplantation am meisten profitieren wird.
3. Berechnung des QALY (Quality-Adjusted Life Year): Der Utilitarismus verwendet häufig QALY, eine Metrik, die sowohl die Dauer als auch die Lebensqualität kombiniert. Das medizinische Team berechnet den geschätzten QALY-Gewinn für jeden Patienten unter Berücksichtigung seiner erwarteten Überlebensjahre und der Auswirkungen der Transplantation auf seine Lebensqualität.
4. Zuordnung der Orgel: Basierend auf den QALY-Berechnungen und anderen relevanten Faktoren wird die Entscheidung getroffen, das Organ dem Patienten zuzuteilen, der den höchsten erwarteten QALY-Gewinn aufweist. Im Utilitarismus zielt diese Wahl darauf ab, den Gesamtnutzen für die Gesellschaft zu maximieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Utilitarismus bei der medizinischen Entscheidungsfindung nicht nur darauf abzielt, möglichst viele Leben zu retten. Stattdessen berücksichtigt es eine breitere Palette von Faktoren, um sicherzustellen, dass Ressourcen effizient und gerecht genutzt werden, was zu einem größtmöglichen Nettogleichgewicht zwischen Nutzen und Schaden führt.
www.alskrankheit.net © Gesundheitswissenschaften