1. Schwerpunkt der Pflege:
- Akutversorgung: Die Akutversorgung konzentriert sich auf die aktive Behandlung akuter Erkrankungen oder Verletzungen mit dem vorrangigen Ziel, den Zustand des Patienten vor der Erkrankung wiederherzustellen.
- Palliativpflege: Palliativpflege konzentriert sich darauf, Patienten mit schweren oder lebensbegrenzenden Erkrankungen unabhängig von ihrer Prognose Trost zu spenden, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
2. Ziele der Behandlung:
- Akutversorgung: Das Ziel der Akutversorgung besteht darin, die zugrunde liegende Erkrankung zu heilen oder die Symptome zu lindern, um eine vollständige Genesung zu erreichen.
- Palliativpflege: Das Hauptziel der Palliativpflege besteht darin, Leiden zu lindern, das Wohlbefinden zu verbessern und die Würde zu wahren. Dabei geht es häufig um Symptommanagement, Schmerzlinderung und die Berücksichtigung psychologischer, sozialer und spiritueller Bedürfnisse.
3. Pflegedauer:
- Akutversorgung: Die Akutversorgung ist in der Regel kurzfristig und dauert einige Tage bis mehrere Wochen mit dem Ziel, akute medizinische Probleme zu lösen.
- Palliativpflege: Palliativpflege kann langfristig, fortlaufend oder intermittierend erfolgen, da sie sich auf die Bewältigung der Symptome und die Unterstützung während des gesamten Krankheitsverlaufs des Patienten konzentriert.
4. Patientenpopulation:
- Akutversorgung: Die Akutversorgung betreut Patienten jeden Alters, die aufgrund verschiedener Krankheiten oder Verletzungen dringend medizinische Hilfe benötigen.
- Palliativpflege: Die Palliativversorgung dient in erster Linie Patienten mit schweren oder lebensverkürzenden Erkrankungen, oft in fortgeschrittenen Stadien, wie Krebs, unheilbaren Krankheiten oder chronischen Leiden.
5. Einstellung:
- Akutversorgung: Die Akutversorgung erfolgt typischerweise in Krankenhäusern, beispielsweise in Notaufnahmen, Intensivstationen (ICUs) und medizinisch-chirurgischen Abteilungen.
- Palliativpflege: Palliativpflege kann in verschiedenen Umgebungen bereitgestellt werden, darunter in Krankenhäusern, spezialisierten Palliativstationen, Pflegeheimen, Hospizeinrichtungen und sogar bei Patienten zu Hause durch gemeindebasierte Programme.
6. Interdisziplinärer Teamansatz:
- Akutversorgung: Ein Akutversorgungsteam besteht in der Regel aus Ärzten, Krankenpflegern, verwandten Gesundheitsfachkräften und Hilfspersonal, die alle zusammenarbeiten, um den unmittelbaren medizinischen Bedarf des Patienten zu erfüllen.
- Palliativpflege: Palliativpflege umfasst ein kollaboratives interdisziplinäres Team, dem Ärzte, Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Seelsorger, Psychologen, Apotheker und andere Spezialisten angehören. Dieses Team arbeitet zusammen, um auf die körperlichen, emotionalen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse des Patienten einzugehen.
7. Kommunikation:
- Akutversorgung: Bei der Kommunikation in der Akutversorgung stehen häufig medizinische Informationen, Testergebnisse und Behandlungspläne im Mittelpunkt.
- Palliativpflege: Bei der Kommunikation in der Palliativversorgung liegt der Schwerpunkt auf offenen, sensiblen Diskussionen über die Vorlieben, Werte, Ziele und Anliegen des Patienten sowie auf einer effektiven Kommunikation mit Familienmitgliedern und Betreuern.
8. Schmerz- und Symptommanagement:
- Akutversorgung: Die Akutversorgung konzentriert sich auf die Behandlung akuter Symptome und Schmerzen im Zusammenhang mit der unmittelbaren Erkrankung.
- Palliativpflege: Das Symptommanagement ist ein zentraler Aspekt der Palliativversorgung mit einem ganzheitlichen Ansatz zur Linderung von Leiden und zur Verbesserung des Wohlbefindens, der sowohl auf physische als auch auf psychische Symptome eingeht.
9. Einbeziehung von Familie und Pflegepersonal:
- Akutversorgung: Die Beteiligung der Familie an der Akutversorgung hängt oft mit medizinischen Aktualisierungen und Entscheidungen zusammen.
- Palliativpflege: Familienangehörige und Betreuer spielen in der Palliativpflege eine entscheidende Rolle, da sie emotionale Unterstützung bieten, bei täglichen Aufgaben helfen und an Pflegeentscheidungen beteiligt sind.
10. Ethische Überlegungen und Überlegungen zum Lebensende:
- Akutversorgung: Während ethische Überlegungen aufkommen, konzentriert sich die Akutversorgung in erster Linie auf die Behandlung und Genesung.
- Palliativpflege: Ethische Überlegungen sind von zentraler Bedeutung für die Palliativversorgung, einschließlich der Achtung der Patientenautonomie, der gemeinsamen Entscheidungsfindung und der Berücksichtigung von Präferenzen am Lebensende, wie z. B. Patientenverfügungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Palliativversorgung von der Akutversorgung dadurch unterscheidet, dass sie sich auf Komfort und Lebensqualität, langfristige Unterstützung und einen ganzheitlichen Ansatz konzentriert, der auf die physischen, emotionalen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse von Patienten mit schweren oder lebensbegrenzenden Krankheiten eingeht. Pflegepersonal in der Palliativpflege spielt eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung einer einfühlsamen, patientenzentrierten Pflege und der Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team, um den Patienten und ihren Familien die bestmögliche Pflegeerfahrung zu bieten.
www.alskrankheit.net © Gesundheitswissenschaften