Wenn eine Rh-negative Mutter einen Rh-positiven Fötus austrägt, kann ihr Immunsystem den Rh-Faktor auf den roten Blutkörperchen des Fötus als fremd erkennen und Antikörper dagegen produzieren. Diese Antikörper werden Anti-Rh-Antikörper genannt. Wenn die Anti-Rh-Antikörper die Plazenta passieren und in den Blutkreislauf des Fötus gelangen, können sie sich an die Rh-positiven roten Blutkörperchen anheften und deren Abbau bewirken, was zu einer sogenannten hämolytischen Anämie beim Fötus führt.
Wenn der Vater in einer Folgeschwangerschaft erneut Rh-positiv ist, können die Anti-Rh-Antikörper der Mutter aus der vorherigen Schwangerschaft noch in ihrem Blutkreislauf vorhanden sein. Diese Antikörper können die Plazenta passieren und die Rh-positiven roten Blutkörperchen des zweiten Fötus angreifen, wodurch eine noch frühere und schwerwiegendere hämolytische Anämie verursacht wird. Dies kann zu Komplikationen wie Fehlgeburten, Totgeburten oder schwerer Anämie beim Neugeborenen führen.
Um diesem Problem vorzubeugen, erhalten Rh-negative Mütter, die mit Rh-positiven Babys schwanger sind, ein Medikament namens RhoGAM (Rh-Immunglobulin). RhoGAM ist ein Antikörper, der sich an alle Rh-positiven roten Blutkörperchen bindet, die möglicherweise die Plazenta passiert haben, und das Immunsystem der Mutter daran hindert, eigene Anti-Rh-Antikörper zu produzieren. Dies trägt dazu bei, zukünftige Rh-positive Feten vor hämolytischer Anämie zu schützen.
Wenn Sie eine Rhesus-negative Mutter sind und eine frühere Schwangerschaft hatten, die nach 45 Tagen der Empfängnis abgebrochen wurde, ist es daher wichtig, Ihren Rhesus-Status mit Ihrem Arzt zu besprechen und eine angemessene medizinische Versorgung zu erhalten, um Komplikationen bei zukünftigen Schwangerschaften vorzubeugen.
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