Schmerzen während der Wehen:
1. Kontraktionen: Die Hauptschmerzquelle während der Wehen sind Uteruskontraktionen. Wenn sich die Gebärmutter zusammenzieht, um das Baby durch den Geburtskanal zu drücken, übt sie Druck auf das umliegende Gewebe aus, einschließlich Gebärmutterhals, Muskeln und Bänder. Die Intensität und Häufigkeit der Wehen nimmt mit fortschreitender Wehentätigkeit zu.
2. Zervikale Erweiterung: Wenn der Kopf des Babys durch den Gebärmutterhals sinkt, kommt es zu einer Dehnung und Ausdünnung des Gebärmutterhalsgewebes. Dieser als Zervixdilatation bekannte Vorgang kann erhebliche Schmerzen und Druck verursachen.
3. Krönung: Wenn der Kopf des Babys die Öffnung der Vagina erreicht und sich auszubeulen beginnt, spricht man von einer Krönung. Dieses Stadium kann besonders intensiv sein, da der maximale Durchmesser des Kopfes des Babys durch die Vaginalöffnung verläuft.
4. Episiotomie: In manchen Fällen kann eine Episiotomie, ein chirurgischer Schnitt im Perineum, notwendig sein, um die Entbindung des Kindes zu erleichtern. Die Episiotomie kann während der Geburt Schmerzen verursachen und erfordert nach der Entbindung Stiche.
5. Harndruck: Der Druck des Kopfes des Babys auf Blase und Harnröhre kann während der Wehen und der Entbindung zu Beschwerden und häufigem Wasserlassen führen.
Emotionale Aspekte des Schmerzes:
1. Angst und Furcht: Nervosität und Angst vor der Geburt können die Schmerzwahrnehmung verstärken. Angst vor dem Unbekannten, Sorgen um das Wohlergehen des Babys und die allgemeine Intensität des Erlebnisses können zur emotionalen Belastung durch Wehenschmerzen beitragen.
2. Erschöpfung: Die körperlichen Anforderungen der Wehen, einschließlich stundenlanger intensiver Wehen und Pressen, können zu Erschöpfung führen. Müdigkeit kann die Schmerzschwelle einer Frau senken und die Schmerzbewältigung erschweren.
3. Unterstützungssystem: Die Anwesenheit eines unterstützenden Partners, einer Doula oder eines Gesundheitsdienstleisters während der Geburt kann emotionale Unterstützung, Trost und Führung bieten und dabei helfen, die wahrgenommene Schmerzintensität zu bewältigen.
Schmerzen nach der Geburt:
Nach der Geburt kann es bei Frauen zu Schmerzen durch den Dammschnitt oder Vaginalriss sowie zu allgemeinen Schmerzen im Beckenbereich kommen. Die Ausschüttung von Endorphinen während der Wehen und die Freude, ihr Baby zu halten, helfen Frauen jedoch oft, mit den Beschwerden umzugehen.
Es ist wichtig zu bedenken, dass die Erfahrung jeder Frau einzigartig ist und dass das, was manche für beherrschbar halten, für andere eine Herausforderung darstellen kann. Angemessene Schwangerschaftsvorsorge, Geburtsaufklärung und Unterstützung durch Gesundheitsdienstleister können Frauen dabei helfen, sich auf die mit der Geburt verbundenen Schmerzen vorzubereiten und diese zu bewältigen.
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