Physiologische Veränderungen:
- Normale Schwangerschaftsveränderungen :Während der Schwangerschaft kommt es zu einer erhöhten Produktion bestimmter Hormone wie Östrogen und Progesteron, was insbesondere im dritten Trimester zu einem leichten Anstieg der Leberenzyme führen kann. Diese Erhöhungen sind in der Regel vorübergehend und weisen nicht auf eine zugrunde liegende Lebererkrankung hin.
Schwangerschaftsbedingte Erkrankungen:
- Geburtshilfliche Cholestase :Dies ist eine schwangerschaftsspezifische Lebererkrankung, die durch einen gestörten Gallenfluss von der Leber zur Gallenblase gekennzeichnet ist. Sie tritt typischerweise im dritten Trimester auf und kann zu erhöhten Leberenzymen führen, insbesondere der alkalischen Phosphatase (ALP) und der Gamma-Glutamyltransferase (GGT). Juckreiz der Haut, insbesondere an den Handflächen und Fußsohlen, ist ein häufiges Symptom.
- Präeklampsie :Eine schwangerschaftsbedingte Erkrankung, die durch Bluthochdruck und Proteinurie (Vorhandensein von Protein im Urin) gekennzeichnet ist. Eine schwere Präeklampsie kann zu erhöhten Leberenzymen sowie anderen Anzeichen einer Leberbeteiligung führen.
- HELLP-Syndrom :Eine schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation, die durch Hämolyse (Zerstörung der roten Blutkörperchen), erhöhte Leberenzyme und niedrige Blutplättchen gekennzeichnet ist. Das HELLP-Syndrom kann schnell fortschreiten und erfordert einen sofortigen medizinischen Eingriff.
Infektionen:
- Virushepatitis :Infektionen wie Hepatitis A, Hepatitis B und Hepatitis E können während der Schwangerschaft zu erhöhten Leberenzymen führen. Hepatitis A ist normalerweise eine milde Erkrankung, Hepatitis B und E können jedoch schwerwiegender sein und erfordern eine engmaschige Überwachung.
Medikamente und Toxine:
- Medikamente :Bestimmte Medikamente, wie einige Antibiotika, Antikonvulsiva und Schmerzmittel, können als Nebenwirkung erhöhte Leberenzyme verursachen.
- Toxine :Auch der Kontakt mit giftigen Substanzen wie bestimmten Chemikalien oder Alkohol kann zu erhöhten Leberenzymen führen.
Grundlegende Lebererkrankungen:
- Bestehende Lebererkrankung :Bei Frauen mit bereits bestehenden Lebererkrankungen wie chronischer Hepatitis, Leberzirrhose oder autoimmunen Lebererkrankungen kann es während der Schwangerschaft zu erhöhten Leberenzymen kommen.
Störungen der Gallenwege:
- Cholelithiasis :Das Vorhandensein von Gallensteinen in der Gallenblase oder den Gallengängen kann eine Verstopfung verursachen und zu erhöhten Leberenzymen, insbesondere ALP und GGT, führen.
Differenzialdiagnose:
- Differenzialdiagnose:In einigen Fällen können erhöhte Leberenzyme während der Schwangerschaft auf nicht leberbedingte Erkrankungen zurückzuführen sein, wie z. B. Schilddrüsenerkrankungen oder bestimmte Muskelerkrankungen.
Es ist wichtig zu beachten, dass leichte Erhöhungen der Leberenzyme allein während der Schwangerschaft nicht immer Anlass zur Sorge geben. Bei erheblichen oder anhaltenden Erhöhungen ist jedoch eine Beurteilung durch einen Gesundheitsdienstleister erforderlich, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlung sicherzustellen.
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