Nüchternblutzucker wird nach einer nächtlichen Fastenzeit von 8 bis 12 Stunden gemessen. Während des Fastens werden die Glukosespeicher des Körpers aufgebraucht und die Leber produziert Glukose, um einen normalen Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten. Infolgedessen ist der Nüchternblutzuckerspiegel typischerweise niedriger als nach den Mahlzeiten.
Nächtlicher Zucker nach dem Abendessen wird etwa zwei Stunden nach dem Essen einer Mahlzeit gemessen. Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel, da der Körper die Kohlenhydrate verdaut und in Glukose umwandelt. Die Leber gibt außerdem Glukose in den Blutkreislauf ab, um zu verhindern, dass der Blutzuckerspiegel zu stark absinkt. Infolgedessen ist der Blutzuckerspiegel nach dem Abendessen typischerweise höher als der Nüchternblutzuckerspiegel.
Es gibt jedoch einige Ausnahmen von dieser Regel.
Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes kann der Nüchternblutzuckerspiegel höher sein als der Zuckerspiegel nach dem Abendessen. Dies liegt daran, dass Typ-2-Diabetes durch eine Insulinresistenz gekennzeichnet ist, was bedeutet, dass die Körperzellen weniger auf Insulin reagieren. Dadurch reichert sich nach einer Mahlzeit Glukose im Blutkreislauf an und der Blutzuckerspiegel kann mehrere Stunden lang erhöht bleiben.
Bei Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie dem Cushing-Syndrom oder dem Phäochromozytom kann der Nüchternblutzuckerspiegel auch höher sein als der Zuckerspiegel nach dem Abendessen. Diese Erkrankungen führen dazu, dass der Körper zu viel Cortisol oder Adrenalin produziert, was den Blutzuckerspiegel erhöhen kann.
Wenn Sie über Ihren Blutzuckerspiegel besorgt sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Ihr Arzt kann Ihnen einen Blutzuckertestplan empfehlen und Ihnen dabei helfen, festzustellen, ob Ihr Blutzuckerspiegel im normalen Bereich liegt.
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