1. Verwendung von Kräutern und Naturheilmitteln: Die antiken griechischen Ärzte waren mit den heilenden Eigenschaften verschiedener Pflanzen und Kräuter bestens vertraut. Sie stellten Salben, Umschläge und Kräuterzubereitungen zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen und anderen Verletzungen her. Beispielsweise verwendeten sie Arnika zur Linderung von Schwellungen und Entzündungen, Kamille wegen ihrer antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften und Opium zur Schmerzlinderung.
2. Verbände und Wundversorgung: Die antiken griechischen Ärzte wussten, wie wichtig es ist, Wunden sauber und zu schützen, um Infektionen vorzubeugen. Sie verbanden Wunden mit Leinenbinden oder Streifen aus Tierhäuten und übten Druck aus, um Blutungen zu stoppen. Sie verwendeten Honig auch als Wundverband, um die Heilung zu fördern und Infektionen vorzubeugen.
3. Einstellung von Brüchen und Luxationen: Die antiken griechischen Ärzte verfügten über gewisse Kenntnisse der Anatomie und des Knochenaufbaus. Sie entwickelten verschiedene Techniken zur Reposition von Frakturen und Luxationen mithilfe von Schienen und Traktionsgeräten. Zur Ruhigstellung gebrochener Gliedmaßen verwendeten sie auch Gipsabdrücke aus mit Stärke oder Bienenwachs getränktem Gips oder Leinen.
4. Operation: Einige antike griechische Ärzte praktizierten Chirurgie, obwohl diese im Vergleich zur Neuzeit relativ begrenzt war. Sie führten Operationen wie Amputationen, Abszessdrainagen und die Entfernung von Fremdkörpern aus dem Körper durch. Chirurgische Instrumente waren rudimentär und oft aus Bronze oder Eisen gefertigt.
5. Aderlass: Aderlass oder Aderlass war eine gängige Praxis in der antiken griechischen Medizin. Es wurde angenommen, dass die Entfernung von „schlechtem“ Blut aus dem Körper verschiedene Krankheiten und Verletzungen heilen könnte. Ärzte würden mit Lanzetten kleine Einschnitte in die Venen, meist im Arm oder Hals, machen und das Blut abfließen lassen.
6. Schröpfen und Skarifizierung: Beim Schröpfen werden erhitzte Schröpfgläser auf die Haut gesetzt, um einen Sog zu erzeugen und Unreinheiten zu entfernen. Bei der Skarifizierung hingegen wurden kleine Schnitte oder Kratzer in die Haut gemacht, um „schlechte“ Säfte freizusetzen und die Heilung zu fördern.
7. Religiöse und magische Rituale: Die antike griechische Medizin war oft mit religiösen Überzeugungen und Ritualen verbunden. Manchmal beteten Ärzte zu den Göttern um Heilung oder führten bestimmte Rituale durch, um böse Geister abzuwehren, von denen angenommen wurde, dass sie Krankheiten verursachen. Tempel, die Heilgöttern wie Asklepios geweiht waren, waren Zentren der medizinischen Behandlung.
Es ist wichtig zu beachten, dass die medizinischen Praktiken im antiken Griechenland je nach Epoche, Ort und einzelnen Ärzten unterschiedlich waren. Während einige Ärzte für ihr Fachwissen und Können bekannt waren, war das medizinische Wissen im Vergleich zu modernen Standards begrenzt und viele Behandlungen basierten auf Versuch und Irrtum.
www.alskrankheit.net © Gesundheitswissenschaften