Wenn ein Virus aus einer Zelle hervorgeht, verschmilzt die Membran der Wirtszelle mit der Hülle des Virus und das Virus wird freigesetzt. Dieser Prozess unterscheidet sich von anderen Methoden der Virusfreisetzung, beispielsweise der Lyse, bei der die Wirtszelle zerstört wird, um das Virus freizusetzen.
- Das Knospen erfordert die Interaktion der Virushülle mit der Wirtszellmembran. Die Virushülle besteht aus einer Lipiddoppelschicht, die von der Membran der Wirtszelle stammt, und enthält virale Proteine wie Glykoproteine, die für den Knospungsprozess wichtig sind.
- Behüllte Viren sind diejenigen, die während der Knospung eine äußere Membran erwerben. Beispiele hierfür sind HIV, Hepatitis-B-Virus, Influenzavirus, Masernvirus und Herpes-simplex-Virus. Unbehüllte Viren wie Adenoviren, Pockenviren und Papillomaviren werden durch Zelllyse freigesetzt.
- Der Knospenprozess umfasst mehrere Schritte:
1) Zusammenbau:Die viralen Proteine und Nukleinsäuren werden an der Wirtszellmembran zusammengesetzt und bilden unreife Virionen.
2) Knospung:Die unreifen Virionen erwerben die Virushülle, indem sie durch die Zellmembran hindurchknospen.
3) Freisetzung:Die reifen Virionen werden aus der Zelle freigesetzt, indem die geknospte Struktur abgeklemmt wird.
Der genaue Mechanismus der Knospung kann bei verschiedenen Viren unterschiedlich sein, die oben beschriebenen allgemeinen Schritte sind jedoch bei vielen behüllten Viren gleich. Das Verständnis des Knospungsprozesses ist bei der Entwicklung antiviraler Therapien und Impfstoffe wichtig, da er potenzielle Angriffspunkte für die Verhinderung der Freisetzung infektiöser Viruspartikel aus infizierten Zellen bietet.
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