Erhöhte Nervenerregbarkeit: Calcium spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Erregbarkeit von Nerven und Muskeln. Es hilft, das Ruhemembranpotential von Nervenzellen zu stabilisieren, indem es die Durchlässigkeit der Zellmembran für Natriumionen verringert. Bei einem niedrigen Kalziumspiegel wird diese stabilisierende Wirkung verringert, was zu einer erhöhten Erregbarkeit der Nervenzellen führt. Dies kann zu spontanen elektrischen Entladungen führen, die zu Nervenreizungen und Muskelkontraktionen führen können.
Eingeschränkte Muskelfunktion: Calcium ist für das reibungslose Funktionieren der Skelettmuskulatur unerlässlich. Es ist am Prozess der Muskelkontraktion beteiligt, indem es die Interaktion zwischen Aktin- und Myosinfilamenten erleichtert, den beiden Proteinen, die in Muskelzellen Kraft erzeugen. Ein niedriger Kalziumspiegel stört diese Wechselwirkung, beeinträchtigt die Muskelfunktion und führt zu Muskelschwäche und Krämpfen.
Veränderte Parathormonspiegel (PTH): Hypokalzämie löst die Freisetzung von PTH aus, einem Hormon, das von den Nebenschilddrüsen produziert wird. PTH erhöht den Kalziumspiegel, indem es die Freisetzung von Kalzium aus den Knochen, die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm und die Rückresorption von Kalzium in den Nieren fördert. Allerdings kann eine übermäßige oder anhaltende PTH-Sekretion, wie sie bei chronischer Hypokalzämie auftritt, negative Auswirkungen auf die Muskelfunktion haben. PTH kann Muskelfasern direkt stimulieren und Muskelschwäche und Krämpfe verursachen.
Elektrolyt-Ungleichgewichte: Hypokalzämie kann auch zu Ungleichgewichten bei anderen Elektrolyten wie Magnesium und Kalium führen. Diese Ungleichgewichte können zusätzlich zu Nervenreizungen und Muskelkrämpfen führen.
Die Kombination dieser Faktoren kann zu Nervenreizungen und schmerzhaften Muskelkrämpfen führen, die für Hypokalzämie charakteristisch sind. Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache der Hypokalzämie zu bekämpfen und den normalen Kalziumspiegel wiederherzustellen, um diese Symptome zu lindern.
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