1. Endoskopische dritte Ventrikulostomie (ETV): Dies ist die bevorzugte Behandlung für nicht kommunizierenden Hydrozephalus. Dabei wird ein kleines Loch im Boden des dritten Ventrikels geschaffen, einem der mit Flüssigkeit gefüllten Hohlräume im Gehirn. Dadurch kann der Liquor unter Umgehung der verstopften Bahnen direkt von den Ventrikeln in den Subarachnoidalraum fließen.
- Verfahren:Die ETV wird mit einem Endoskop durchgeführt, einer kleinen, flexiblen Kamera, die durch einen winzigen Einschnitt im Schädel eingeführt wird. Mit dem Endoskop visualisiert der Neurochirurg die Ventrikel und erzeugt die Öffnung im Boden des dritten Ventrikels.
- Vorteile:ETV ist minimalinvasiv, hat eine relativ hohe Erfolgsquote und ist im Vergleich zu anderen chirurgischen Optionen mit weniger Komplikationen verbunden.
2. Ventrikuloperitonealer Shunt (VPS): Ein ventrikuloperitonealer Shunt ist eine weitere häufige Behandlung. Dabei wird ein dünner, flexibler Schlauch (Shunt) platziert, um den Liquor aus den Ventrikeln abzuleiten und ihn in die Bauchhöhle, den Raum im Bauchraum, umzuleiten.
- Vorgehensweise:Durch einen kleinen Schnitt im Schädel wird ein Shunt in die Herzkammern eingeführt. Das andere Ende des Shunts wird unter die Haut getunnelt und in der Bauchhöhle platziert. Ein Einwegventil im Shunt reguliert den Liquorfluss.
- Vorteile:VPS ist eine wirksame Behandlung zur langfristigen Kontrolle des Hydrozephalus. Es kann bei Bedarf angepasst oder überarbeitet werden.
3. Kauterisation des Plexus choroideus (CPC): Dieses Verfahren wird manchmal bei nicht kommunizierendem Hydrozephalus angewendet, der durch übermäßige Liquorproduktion verursacht wird. Dabei wird der Plexus choroideus kauterisiert (verbrannt), das sind die Strukturen in den Ventrikeln, die Liquor produzieren.
- Vorgehensweise:CPC kann während der ETV oder als separate Operation durchgeführt werden. Mit einem Endoskop gelangt der Neurochirurg in den Plexus choroideus und kauterisiert ihn mit einem elektrischen Instrument.
- Vorteile:CPC kann dazu beitragen, die Liquorproduktion zu reduzieren und den Druck auf das Gehirn zu lindern.
Die Wahl der chirurgischen Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der zugrunde liegenden Ursache des Hydrozephalus, dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten sowie der Fachkenntnis und Erfahrung des Neurochirurgen. Nach jedem chirurgischen Eingriff bei nicht kommunizierendem Hydrozephalus sind regelmäßige Nachsorge- und Überwachungsmaßnahmen erforderlich.
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