1. Verlust der Muskelkontraktion:
ATP ist die primäre Energiequelle für die Muskelkontraktion. Ohne ATP kann sich der Myosinkopf nicht an Aktin binden und die für die Muskelkontraktion notwendige Kreuzbrückenbildung kann nicht stattfinden. Das bedeutet, dass der Muskel keine Kraft mehr erzeugen kann und lähmt.
2. Ansammlung von Abfallprodukten:
Bei der Muskelkontraktion wird ATP in ADP und anorganisches Phosphat (Pi) zerlegt. Wenn ATP erschöpft ist, würden sich ADP und Pi im Muskelgewebe ansammeln. Die Ansammlung dieser Abfallprodukte kann die Muskelfunktion beeinträchtigen und zur Muskelermüdung beitragen.
3. Abbau von Muskelglykogen:
Ohne ATP würde der Muskel auf alternative Energiequellen umsteigen, um ein gewisses Maß an Kontraktion aufrechtzuerhalten. Muskelglykogen, eine Speicherform von Glukose, würde durch anaerobe Glykolyse abgebaut, um ATP zu produzieren. Allerdings ist die Geschwindigkeit der ATP-Produktion durch Glykolyse langsamer und weniger effizient als die ATP-Produktion durch oxidative Phosphorylierung (die Sauerstoff erfordert).
4. Produktion von Milchsäure:
Bei der anaeroben Glykolyse entsteht als Nebenprodukt Milchsäure. Da der Muskel ohne ausreichend Sauerstoff weiterhin Glykogen abbaut, würde sich Milchsäure im Muskelgewebe ansammeln. Diese Ansammlung von Milchsäure kann Muskelkater und Müdigkeit verursachen und schließlich zu einem brennenden Gefühl (Muskelazidose) führen.
5. Muskelschaden:
Ein längerer ATP-Abbau und die Ansammlung von Abfallprodukten können das Muskelgewebe schädigen. Der Mangel an Energie und das saure Milieu können die strukturelle Integrität der Muskelfasern stören, was zu Muskelschäden und möglichen Langzeitfolgen führen kann, wenn es dem Muskel nicht ermöglicht wird, sich zu erholen und seine ATP-Speicher aufzufüllen.
Daher ist die völlige Erschöpfung von ATP in einem Muskel ein kritischer Zustand, der die Muskelfunktion stark beeinträchtigt und zu Muskelschäden führen kann, wenn nicht umgehend dagegen vorgegangen wird.
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