1. Struktur:
Herzmuskeln bestehen wie Skelettmuskeln aus quergestreiften Muskelfasern, weisen jedoch ein ausgeprägtes Verzweigungsmuster auf, das als interkalierte Bandscheiben bezeichnet wird. Diese Bandscheiben enthalten Gap Junctions, die eine schnelle elektrische Kommunikation zwischen benachbarten Muskelzellen ermöglichen und so koordinierte Kontraktionen gewährleisten.
2. Unfreiwillige Kontrolle:
Die Herzmuskulatur ist unwillkürlich, das heißt, ihre Kontraktionen werden nicht bewusst gesteuert. Sie arbeiten unter der Kontrolle des intrinsischen elektrischen Reizleitungssystems des Herzens, das elektrische Impulse erzeugt und überträgt, um Herzschläge auszulösen.
3. Autorhythmizität:
Herzmuskeln haben die Fähigkeit, selbstständig elektrische Impulse zu erzeugen. Diese Eigenschaft wird als Autorhythmik bezeichnet. Der Sinusknoten (SA-Knoten) im rechten Vorhof fungiert als natürlicher Schrittmacher des Herzens und löst die elektrischen Impulse aus, die zu Kontraktionen führen.
4. Erregbarkeit:
Herzmuskeln sind erregbar, das heißt sie reagieren auf elektrische Reize. Wenn ein Schwellenwert der elektrischen Stimulation erreicht wird, wird ein Aktionspotential erzeugt, das eine Kontraktionswelle auslöst, die sich im gesamten Herzen ausbreitet.
5. Lange Refraktärzeit:
Nachdem sich ein Herzmuskel zusammengezogen hat, tritt er in eine Refraktärzeit ein, in der er nicht erneut stimuliert werden kann. Diese lange Refraktärzeit sorgt dafür, dass sich der Herzmuskel vor der nächsten Kontraktion entspannt und wieder mit Blut füllt, wodurch tetanische Kontraktionen verhindert werden.
6. Interkalierte Scheiben:
Eingelagerte Bandscheiben verbinden die Enden der Herzmuskelzellen und ermöglichen die schnelle Übertragung elektrischer Impulse. Sie sorgen außerdem für mechanische Stabilität und ermöglichen synchronisierte Kontraktionen der Herzkammern.
7. Strukturelles Synzytium:
Herzmuskelzellen sind zu einem strukturellen Synzytium verbunden, d. h. sie fungieren als eine einzige funktionelle Einheit. Dies ermöglicht schnelle und koordinierte Kontraktionen des Herzens als integrierte Pumpe.
8. Innervation:
Die Herzmuskulatur wird vom autonomen Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) mit Nerven versorgt. Diese Innervation moduliert die Geschwindigkeit und Kraft der Herzkontraktionen, um den sich ändernden Anforderungen des Körpers gerecht zu werden.
Insgesamt handelt es sich bei der Herzmuskulatur um hochspezialisierte unwillkürliche Muskeln, die das Blut effizient durch das Kreislaufsystem pumpen sollen. Ihre einzigartigen strukturellen und funktionellen Eigenschaften ermöglichen es ihnen, ein rhythmisches und koordiniertes Kontraktionsmuster aufrechtzuerhalten, das für die Erhaltung des Lebens unerlässlich ist.
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