Skelettmuskel ist ein willkürlicher Muskel, das heißt, er wird bewusst vom somatischen Nervensystem gesteuert. Es besteht aus einzelnen Muskelfasern, die jeweils von einem Sarkolemm, der Muskelzellmembran, umgeben sind. Wenn ein Nervenimpuls den Skelettmuskel erreicht, führt er zu einer Depolarisation des Sarkolemms, was zu einem Aktionspotential führt, das sich entlang der Muskelfaser ausbreitet. Diese Depolarisation löst die Freisetzung von Kalziumionen aus dem sarkoplasmatischen Retikulum aus, die sich an Troponin binden und die Form des Troponin-Tropomyosin-Komplexes verändern. Dadurch können Myosinköpfe an Aktinfilamente binden und Querbrücken bilden, was zu einer Muskelkontraktion führt.
Herzmuskel ist ein unwillkürlicher Muskel, der nicht bewusst gesteuert wird. Es befindet sich im Herzen und ist für die Pumpwirkung verantwortlich, die das Blut durch den Körper zirkuliert. Herzmuskelfasern sind durch spezielle Strukturen, sogenannte interkalierte Bandscheiben, miteinander verbunden, die eine schnelle und koordinierte Ausbreitung von Aktionspotentialen im gesamten Herzen ermöglichen. Wenn ein Aktionspotential den Herzmuskel erreicht, löst es die Freisetzung von Kalziumionen aus dem sarkoplasmatischen Retikulum aus, was zu der gleichen Abfolge von Ereignissen wie bei der Kontraktion der Skelettmuskulatur führt und die Kontraktion des Herzmuskels zur Folge hat.
Sowohl die Skelettmuskulatur als auch die Herzmuskulatur sind erregbar, das heißt, sie können als Reaktion auf bestimmte Reize Aktionspotentiale erzeugen. Allerdings wird die Skelettmuskulatur willkürlich vom Nervensystem gesteuert, während sich die Herzmuskulatur unwillkürlich zusammenzieht und durch spezielle Reizleitungsbahnen des Herzens reguliert wird.
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