1. Margination :Wenn Leukozyten chemische Signale wahrnehmen, die auf eine Entzündung oder Verletzung hinweisen, durchlaufen sie einen Prozess, der Marginierung genannt wird. Bei der Margination bewegen sich Leukozyten vom Zentrum des Blutstroms in Richtung Gefäßwand. Dadurch können sie in engen Kontakt mit den Endothelzellen kommen, die das Blutgefäß auskleiden.
2. Adhäsion :Sobald sich Leukozyten in unmittelbarer Nähe der Endothelzellen befinden, haften sie über spezifische Adhäsionsmoleküle, die auf ihrer Oberfläche exprimiert werden, an der Gefäßwand. Diese Adhäsionsmoleküle binden an komplementäre Moleküle auf den Endothelzellen, wie etwa Selektine und Integrine.
3. Diapedese :Nach der Adhäsion durchlaufen die Leukozyten eine Diapedese, bei der sie sich durch die Lücken zwischen Endothelzellen und der darunter liegenden Basalmembran quetschen. Dadurch können sie den Blutkreislauf verlassen und in das umliegende Gewebe eindringen.
4. Chemotaxis :Leukozyten werden durch chemische Signale, sogenannte Chemoattraktoren, zum Ort der Entzündung oder Gewebezerstörung geleitet. Diese Chemoattraktoren werden von geschädigten Zellen, Bakterien und anderen Immunzellen an der Entzündungsstelle produziert. Leukozyten nehmen die Chemoattraktoren wahr und bewegen sich durch einen Prozess namens Chemotaxis zu höheren Konzentrationen dieser Signale.
5. Extravasation :Sobald Leukozyten durch die Gefäßwand gewandert sind, durchlaufen sie eine Extravasation, d. h. den Prozess der Bewegung aus dem perivaskulären Raum in das umgebende Gewebe. Dies beinhaltet eine weitere Adhäsion und Migration durch die extrazelluläre Matrix.
Durch die Befolgung dieser Schritte sind Leukozyten in der Lage, den Blutkreislauf zu verlassen und Entzündungs- oder Gewebezerstörungsstellen zu erreichen, wo sie ihre Funktionen wie Phagozytose, das Abtöten von Krankheitserregern und die Freisetzung von Zytokinen zur Förderung von Immunantworten erfüllen können.
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