1. Verminderte GFR: Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist die Geschwindigkeit, mit der die Nieren Abfallprodukte aus dem Blut filtern. Wenn die GFR abnimmt, sind die Nieren weniger in der Lage, Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden, was zu einer Ansammlung dieser Substanzen im Blut führt.
2. Veränderte Proteinbindung: Viele Medikamente binden an Proteine im Blut und verhindern so, dass sie von den Nieren gefiltert werden. Bei Nierenversagen können die Spiegel dieser Proteine verringert sein, wodurch mehr Medikamente gefiltert werden können und es möglicherweise zu Toxizitäten kommt.
3. Veränderungen im Arzneimittelstoffwechsel: Die Nieren spielen eine Rolle beim Stoffwechsel einiger Medikamente. Bei Nierenversagen kann der Metabolismus dieser Arzneimittel beeinträchtigt sein, was zu höheren Blutspiegeln und einem erhöhten Toxizitätsrisiko führt.
4. Geändertes Verteilungsvolumen: Das Verteilungsvolumen eines Arzneimittels ist die Menge an Körperflüssigkeit, in die sich das Arzneimittel verteilt. Bei Nierenversagen kann das Verteilungsvolumen aufgrund der Flüssigkeitsretention erhöht sein, was zu niedrigeren Arzneimittelkonzentrationen und möglicherweise einer verminderten Wirksamkeit führt.
5. Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Medikamenten: Einige Arzneimittel können bei Patienten mit Nierenversagen aufgrund einer veränderten Reaktion des Körpers auf das Arzneimittel eine erhöhte Toxizität aufweisen. Beispielsweise können bestimmte Antibiotika bei Patienten mit Nierenversagen eher zu Nierenschäden führen.
Aufgrund dieser Faktoren besteht bei Patienten in späteren Stadien der Niereninsuffizienz ein erhöhtes Risiko einer Medikamentenvergiftung. Daher ist es für medizinisches Fachpersonal wichtig, die Wahl der Medikamente und Dosierungen bei diesen Patienten sorgfältig abzuwägen, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.
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