Aderlass: Man ging davon aus, dass diese gängige medizinische Praxis schädliche Substanzen aus dem Körper freisetzt und den Flüssigkeitshaushalt ausgleicht, doch tatsächlich erhöht sie das Infektionsrisiko.
Schröpfen: Erhitzte Tassen wurden auf die Haut aufgetragen, um einen Sog zu erzeugen, der „Unreinheiten“ entfernt und die Durchblutung fördert. Während angenommen wurde, dass Schröpfen verschiedene Beschwerden lindert, trug Schröpfen nicht zur Vorbeugung von Infektionen bei.
Abführmittel und Brechmittel: Ärzte verschrieben häufig Abführmittel (Abführmittel) und Brechmittel (Mittel, die Erbrechen auslösen), um den Körper zu reinigen und Krankheiten zu behandeln. Diese Methoden könnten jedoch Patienten schwächen und sie anfälliger für Infektionen machen.
Isolierung: In einigen Fällen wurden Patienten mit Infektionskrankheiten isoliert, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Diese Praxis verbreitete sich später im 19. Jahrhundert immer mehr.
Verbesserte Hygiene: In medizinischen Einrichtungen wurde immer mehr Wert auf Hygiene und Sauberkeit gelegt. Ärzte begannen, ihre Hände zu waschen, bevor sie Patienten untersuchten, und verwendeten sauberere Instrumente. Allerdings befanden sich wirksame Sterilisationstechniken noch in der Entwicklung.
Iodid und Silbernitrat: Einige Ärzte begannen, Jod und Silbernitrat zur Wundreinigung zu verwenden, diese Substanzen hatten jedoch nur eine begrenzte Wirksamkeit bei der Vorbeugung von Infektionen.
Antiseptische Verfahren: Ignaz Semmelweis, ein ungarischer Arzt, beobachtete die hohen Infektionsraten in Geburtskliniken und leistete wichtige Beiträge zur Infektionsprävention. Er plädierte für häufiges Händewaschen mit Chlorkalklösung, was die Infektionsrate wirksam senken würde. Seine Ideen stießen jedoch bei vielen Medizinern auf Widerstand.
Frühantiseptische Chirurgie: In den 1840er Jahren begannen einige Chirurgen, wie Robert Liston, bei Operationen antiseptische Techniken anzuwenden, wie etwa das Waschen von Instrumenten in Karbolsäure und das Reinigen von Wunden mit Chlorlösung. Allerdings waren diese Praktiken noch nicht weit verbreitet und es mangelte noch an einem umfassenden Verständnis der Keimtheorie.
Insgesamt war die Infektionsprävention in den 1840er Jahren durch die begrenzten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Praktiken der damaligen Zeit stark eingeschränkt. Es dauerte noch mehrere Jahrzehnte, bis das wahre Verständnis der Infektionsübertragung, der Händehygiene und der Keimtheorie die medizinische Praxis revolutionierte und die Infektionsraten deutlich senkte.
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