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Was war Kolonialfieber?

Kolonialfieber war ein Begriff, der den öffentlichen Wunsch zum Erwerb von Kolonien in Übersee zum Ausdruck brachte. Dieser Ausdruck wurde erstmals 1870 vom deutschen Politiker Ludwig Bamberger verwendet.

Hinter diesem Wunsch nach kolonialer Expansion, insbesondere seitens europäischer Länder, standen mehrere Motive:

* Wirtschaftlicher Opportunismus: Kolonien galten als Rohstoffquellen, neue Märkte und billige Arbeitskräfte.

* Nationalstolz und Prestige: Kolonien galten als Symbole nationaler Macht und Prestige, und ihr Erwerb wurde oft als Zeichen der Stärke und Männlichkeit eines Landes gewertet.

* Sozialdarwinismus: Im späten 19. Jahrhundert kam der Sozialdarwinismus auf, der davon ausging, dass die leistungsfähigsten Nationen diejenigen waren, die in der Lage waren, zu expandieren und zu kolonisieren. Dieser Glaube rechtfertigte in den Augen vieler den europäischen Kolonialismus.

* Geopolitische Überlegungen: Kolonien könnten genutzt werden, um strategische Standorte wie Häfen und Kohlenstationen zu sichern oder diese Standorte konkurrierenden Ländern vorzuenthalten.

Das Zeitalter des Kolonialismus endete schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Kolonien ihre Unabhängigkeit erlangten und der Prozess der Dekolonisierung begann.

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