1. Thermoregulierung: Unter Thermoregulation versteht man die Fähigkeit des Körpers, seine Innentemperatur innerhalb eines engen Bereichs zu regulieren. Der Hypothalamus, der sich an der Basis des Gehirns befindet, fungiert als Thermostat des Körpers. Es überwacht die Körpertemperatur und leitet entsprechende physiologische Reaktionen ein, um die Homöostase aufrechtzuerhalten.
2. Wärmeproduktion (Thermogenese): Um Wärme zu erzeugen, nutzt der Körper mehrere Mechanismen:
- Stoffwechsel: Der Körper produziert Wärme als Nebenprodukt von Stoffwechselprozessen, insbesondere durch den Abbau von Makronährstoffen in der Nahrung während der Zellatmung.
- Körperliche Aktivität: Bewegung und körperliche Anstrengung erzeugen Wärme und erhöhen die Körpertemperatur.
- Zittern: Bei Kälteeinwirkung löst der Körper unwillkürliche Muskelkontraktionen (Frösteln) aus, um Wärme zu erzeugen.
- Hormonale Reaktion: Die Ausschüttung von Hormonen wie Thyroxin (Schilddrüsenhormon) und Adrenalin (Adrenalin) erhöht den Stoffwechsel und die Wärmeproduktion.
3. Wärmeverlust (Thermolyse): Wenn der Körper Abkühlung braucht, begünstigen mehrere Mechanismen den Wärmeverlust:
- Leitung: Wenn der Körper mit kühleren Gegenständen in Kontakt kommt, geht Wärme verloren, wobei die Wärme direkt durch Wärmeleitung übertragen wird.
- Konvektion: Wärme geht verloren, wenn Luft über die Haut strömt und durch Konvektion Wärme vom Körper abführt.
- Strahlung: Durch die Emission von Infrarotstrahlung von der Hautoberfläche geht Wärme verloren.
- Verdunstung: Transpiration (Schwitzen) ist eine der effizientesten Möglichkeiten, sich abzukühlen. Schweiß verdunstet von der Haut und nimmt dabei Wärme mit. Hecheln ist eine weitere Form der Verdunstungskühlung.
4. Vasodilatation und Vasokonstriktion: Der Körper passt die Durchblutung der Hautoberfläche an, um die Wärmeübertragung zu regulieren. Vasodilatation (Erweiterung der Blutgefäße) erhöht die Durchblutung der Hautoberfläche und fördert so den Wärmeverlust. Umgekehrt verringert die Vasokonstriktion (Verengung der Blutgefäße) den Blutfluss zur Haut und spart so Wärme.
5. Feedback-Mechanismen: Der Hypothalamus überwacht kontinuierlich die Körpertemperatur und passt diese physiologischen Reaktionen entsprechend an. Wenn der Körper zu heiß (Hyperthermie) oder zu kalt (Hypothermie) wird, löst der Hypothalamus entsprechende Reaktionen aus, um die Temperatur wieder auf den Normalwert zu bringen.
Diese Prozesse arbeiten zusammen, um eine stabile Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, die typischerweise bei etwa 37 Grad Celsius (98,6 Grad Fahrenheit) liegt. Störungen dieser Mechanismen, wie beispielsweise extreme Umgebungstemperaturen, Krankheiten oder medizinische Beschwerden, können die Fähigkeit des Körpers zur Temperaturregulierung beeinträchtigen und unbehandelt zu Unterkühlung oder Hyperthermie führen.
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