1. Vorhofsystole (Vorhofkontraktion):
- Das elektrische Signal des Herzens, das vom Sinusknoten (SA-Knoten) ausgeht, leitet die Vorhofsystole ein.
- Die Vorhöfe ziehen sich zusammen und erhöhen den Druck in ihnen.
- Dieser Druck drückt das in den Vorhöfen vorhandene Blut durch die geöffneten Atrioventrikularklappen (Trikuspidal- und Mitralklappe) in die Ventrikel.
2. Ventrikuläre Systole (Ventrikuläre Kontraktion):
- Nach der Vorhofsystole kommt es zur ventrikulären Systole.
- Das elektrische Signal erreicht die Ventrikel und bewirkt deren Kontraktion.
- Wenn sich die Herzkammern zusammenziehen, steigt der Druck in ihnen und übersteigt den Druck in den Vorhöfen und den Hauptarterien (Aorta und Lungenarterie).
- Der erhöhte Ventrikeldruck führt zum Schließen der Atrioventrikularklappen und verhindert so den Rückfluss von Blut in die Vorhöfe.
3. Öffnung der Semilunarklappe und Blutauswurf:
- Der durch ventrikuläre Kontraktionskräfte erzeugte Druck öffnet die Semilunarklappen (Aorten- und Pulmonalklappe).
- Die Aortenklappe öffnet sich, sodass sauerstoffreiches Blut aus der linken Herzkammer in die Aorta gepumpt werden kann, die Hauptschlagader, die die Organe und Gewebe des Körpers mit Blut versorgt.
- Gleichzeitig öffnet sich die Pulmonalklappe, sodass sauerstoffarmes Blut aus der rechten Herzkammer in die Lungenarterie gepumpt werden kann, die das Blut zur Sauerstoffanreicherung in die Lunge transportiert.
4. Ventrikuläre Entspannung und Diastole:
- Nach der ventrikulären Systole entspannen sich die Ventrikel und treten in die Diastole ein.
- Wenn sich die Ventrikel entspannen, nimmt der Druck in ihnen ab, was dazu führt, dass sich die Semilunarklappen schließen.
- Der Verschluss der Semilunarklappen verhindert den Rückfluss von Blut aus den Arterien in die Ventrikel.
- Die atrioventrikulären Klappen bleiben während der ventrikulären Entspannung geschlossen.
5. Vorhofdiastole (Vorhofentspannung) und Füllung:
- Während der ventrikulären Diastole entspannen sich auch die Vorhöfe und treten in die Diastolephase ein.
- Der verringerte Druck in den Ventrikeln erzeugt einen Druckgradienten, der dazu führt, dass Blut aus der Hohlvene (obere und untere Hohlvene) und den Lungenvenen in den rechten bzw. linken Vorhof fließt.
- Die geöffneten Atrioventrikularklappen ermöglichen den Blutfluss in die Herzkammern.
6. Wiederholung des Zyklus:
- In der Entspannungsphase (Diastole) füllen sich die Herzkammern mit Blut, bevor die nächste Kontraktion (Systole) erfolgt.
- Diese koordinierte Abfolge der atrialen und ventrikulären Systole und Diastole wiederholt sich kontinuierlich und sorgt so für eine kontinuierliche Blutzirkulation im gesamten Körper.
Die doppelte Pumpwirkung des Herzens sorgt dafür, dass sauerstoffreiches Blut zu den Geweben und Organen des Körpers gepumpt wird, während sauerstoffarmes Blut zur Sauerstoffauffüllung in die Lunge geleitet wird. Dieser synchronisierte Mechanismus ist entscheidend für die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Durchblutung und die Deckung des Sauerstoff- und Nährstoffbedarfs der Körperzellen.
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