1. Anregungs-Kontraktions-Kopplung: Calciumionen sind für den Prozess der sogenannten Anregungs-Kontraktions-Kopplung unerlässlich. Wenn ein elektrischer Impuls die Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) erreicht, führt er zu einer Änderung des elektrischen Potenzials ihrer Membranen. Dadurch wird die Freisetzung von Kalziumionen aus dem Sarkoplasmatischen Retikulum, dem zellinternen Kalziumspeicher, ausgelöst.
Erhöhte Herzfrequenz (positive chronotrope Wirkung): Höhere Mengen an extrazellulärem Kalzium verbessern die Kontraktilität des Myokards und verbessern die atrioventrikuläre Überleitung, was zu einer erhöhten Herzfrequenz führt.
2. Myokardkontraktilität: Calciumionen binden sich an Troponin in den Herzmuskelfasern, was eine Reihe molekularer Wechselwirkungen auslöst, die letztendlich zur Kontraktion des Herzmuskels führen. Das Vorhandensein von Kalziumionen ist notwendig, damit das Herz das Blut effektiv pumpen kann.
Verringerte Herzfrequenz (negativer chronotroper Effekt): In bestimmten Situationen können erhöhte extrazelluläre Kalziumspiegel einen negativen chronotropen Effekt haben und die Herzfrequenz verlangsamen. Dies liegt daran, dass eine längere Exposition gegenüber hohen Kalziumkonzentrationen die normale elektrische Aktivität des Herzens stören und zu Bradykardie führen kann.
3. Funktion des Sinusknotens (SA): Der SA-Knoten ist der natürliche Schrittmacher des Herzens und für die Auslösung elektrischer Impulse verantwortlich, die die Herzfrequenz steuern. Calciumionen spielen eine Rolle bei der Regulierung der elektrischen Eigenschaften des SA-Knotens und beeinflussen die Geschwindigkeit der Impulserzeugung.
4. Elektrophysiologische Wirkungen: Calciumionen beeinflussen auch die elektrischen Leitungseigenschaften des Herzgewebes. Sie beeinflussen die Refraktärperioden und die Aktionspotentialdauer von Herzzellen, was die Herzfrequenz und die Anfälligkeit für Arrhythmien modulieren kann.
Zusammenfassung:
Insgesamt haben Calciumionen sowohl positive als auch negative chronotrope Auswirkungen auf die Herzfrequenz. Der genaue Einfluss von Kalziumionen auf die Herzfrequenz hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der extrazellulären Kalziumkonzentration, zugrunde liegenden Herzerkrankungen und dem Vorhandensein anderer Ionen und Substanzen, die die Myokardfunktion beeinflussen.
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