1. Anhang und Eintrag:
- Das HEV-Virion, das aus einem unbehüllten einzelsträngigen RNA-Genom besteht, das in einem Proteinkapsid eingeschlossen ist, bindet zunächst an spezifische Rezeptoren auf der Oberfläche anfälliger Wirtszellen.
- Es wird angenommen, dass der primäre Rezeptor für HEV der Asialoglycoprotein-Rezeptor (ASGR) auf Leberzellen (Hepatozyten) ist.
- Nach der Anheftung dringt das HEV-Virion durch einen Prozess namens rezeptorvermittelte Endozytose in die Wirtszelle ein.
2. Entschichten:
- Sobald sich das Virion in der Wirtszelle befindet, wird es entschichtet, wobei das Kapsid zerlegt wird und das virale RNA-Genom in das Zytoplasma freigesetzt wird.
3. Übersetzung und RNA-Replikation:
- Das Positiv-Sense-RNA-Genom von HEV fungiert als Boten-RNA (mRNA) und wird direkt von den Ribosomen der Wirtszelle übersetzt, um virale Proteine, einschließlich des ORF1-Polyproteins, zu produzieren.
- Das ORF1-Polyprotein wird anschließend durch virale Proteasen in mehrere nichtstrukturelle Proteine verarbeitet, die für die Virusreplikation erforderlich sind.
- Diese nichtstrukturellen Proteine, einschließlich der RNA-abhängigen RNA-Polymerase (RdRp), bilden den Replikationskomplex und initiieren die Synthese neuer RNA-Moleküle, sowohl genomischer als auch subgenomischer RNAs, wobei die virale RNA als Matrize dient.
4. Montage und Freigabe:
- Die neu synthetisierten genomischen RNA-Moleküle komplexieren mit viralen Strukturproteinen, um neue virale Partikel zu bilden.
- Die zusammengesetzten Virionen reichern sich im Zytoplasma an und bilden nach und nach eine äußere Lipidmembran aus dem endoplasmatischen Retikulum (ER) der Wirtszelle, wodurch umhüllte Viruspartikel entstehen.
- Die umhüllten Virionen werden dann durch einen als Knospung bezeichneten Prozess aus der Wirtszelle freigesetzt, wo sie freigesetzt werden, ohne dass es zu einer Zelllyse kommt.
Es ist wichtig zu beachten, dass die spezifischen Mechanismen und Details der HEV-Replikation je nach viralem Genotyp und Wirtsfaktoren leicht variieren können.
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