1. Erstinfektion :HIV gelangt typischerweise durch Kontakt mit infiziertem Blut, Sperma, Vaginalsekret oder Muttermilch in den Körper. Nach dem Eindringen in den Körper infiziert das Virus hauptsächlich bestimmte Arten weißer Blutkörperchen, sogenannte CD4+-T-Zellen, auch T-Helferzellen genannt.
2. Akute HIV-Infektion (Serokonversionskrankheit) :Innerhalb weniger Wochen bis einige Monate nach der Erstinfektion treten bei manchen Personen für kurze Zeit grippeähnliche Symptome auf, die als Serokonversionskrankheit bezeichnet werden. Zu den Symptomen können Fieber, Hautausschlag, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Müdigkeit gehören. Diese Phase dauert normalerweise einige Tage bis einige Wochen.
3. Etablierung der viralen Replikation :Nach der Erstinfektion etabliert sich HIV und beginnt sich in CD4+ T-Zellen zu vermehren. Das Virus nutzt die Zellmaschinerie der T-Zellen, um neue Kopien von sich selbst zu produzieren. Während sich das Virus vermehrt, schädigt und zerstört es CD4+-T-Zellen und schwächt so das körpereigene Immunsystem.
4. Chronische HIV-Infektion (klinische Latenz) :Diese Phase ist durch eine relativ geringe Virusreplikation und minimale Symptome gekennzeichnet. Die Erkrankung kann mehrere Jahre andauern und während dieser Zeit verspüren die Betroffenen möglicherweise keine erkennbaren Anzeichen der Krankheit. Das Virus repliziert und verbreitet sich jedoch weiterhin im Körper.
5. Fortschritt zu AIDS :Da sich HIV weiterhin vermehrt und CD4+-T-Zellen zerstört, wird das Immunsystem stark geschwächt, was zu einem Zustand führt, der als erworbenes Immunschwächesyndrom (AIDS) bekannt ist. AIDS ist durch eine CD4+-T-Zellzahl unter 200 Zellen/mm³ (oder einen Prozentsatz von weniger als 14 %) gekennzeichnet. Menschen mit AIDS haben ein erhöhtes Risiko, schwere Infektionen und bestimmte Krebsarten zu entwickeln.
6. Opportunistische Infektionen und andere Komplikationen :Im fortgeschrittenen Stadium einer HIV-Infektion ermöglicht das geschwächte Immunsystem die Entwicklung opportunistischer Infektionen und bestimmter Krebsarten, die sich die geschwächte Abwehr des Körpers zunutze machen. Zu den häufigen opportunistischen Infektionen gehören Pneumocystis jirovecii-Pneumonie (PCP), Candidiasis, Kryptokokken-Meningitis und Kaposi-Sarkom. Diese Infektionen und Komplikationen können zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod führen, wenn sie nicht behandelt werden.
7. Behandlung und Management :Mit dem Aufkommen einer wirksamen antiretroviralen Therapie (ART) kann der Verlauf einer HIV-Infektion erheblich verändert werden. Eine frühzeitige Diagnose, die konsequente Einhaltung der ART sowie die regelmäßige Überwachung der Viruslast und des Immunstatus können die Virusreplikation unterdrücken, die Immunfunktion wiederherstellen und die Entwicklung von AIDS-bedingten Komplikationen verhindern. ART hat es Menschen mit HIV ermöglicht, ein langes, gesundes Leben zu führen.
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