1. Autosomal-dominante Vererbung:
- Bei der autosomal-dominanten Vererbung reicht eine einzelne Kopie des mutierten Gens aus, um die Krankheit auszulösen.
- Jede betroffene Person hat mindestens einen Elternteil, der ebenfalls betroffen ist.
- Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
- Beispiele hierfür sind die Huntington-Krankheit und einige Formen von Zwergwuchs.
2. Autosomal-rezessive Vererbung:
- Bei der autosomal-rezessiven Vererbung müssen beide Kopien des Gens (eine von jedem Elternteil) Mutationen tragen, um die Krankheit auszulösen.
- Betroffene Personen haben Eltern, die Träger sind (sie haben eine Kopie des mutierten Gens, zeigen aber keine Symptome).
- Erkrankungen manifestieren sich oft erst später im Leben, wenn eine andere Mutation in der DNA vorliegt.
- Beispiele hierfür sind Mukoviszidose, Sichelzellenanämie und Tay-Sachs-Krankheit.
3. X-chromosomale Vererbung:
- Bei der X-chromosomalen Vererbung sind Gene beteiligt, die sich auf dem X-Chromosom befinden. Männer haben nur ein X-Chromosom, Frauen zwei.
- Männer sind häufiger von X-chromosomal-rezessiven Erkrankungen betroffen, da sie nur ein X-Chromosom haben.
- Wenn eine Frau ein X-Chromosom mit einem mutierten Gen und eines ohne die Mutation hat, wird sie Trägerin.
- Beispiele hierfür sind Hämophilie, Rot-Grün-Farbenblindheit und Duchenne-Muskeldystrophie.
4. Mitochondriale Vererbung:
- Die mitochondriale Vererbung ist anders, da Mitochondrien ihre eigene DNA außerhalb des Zellkerns enthalten.
- Mutationen in der mitochondrialen DNA werden nur von der Mutter vererbt, da Mitochondrien von der Mutter an die Nachkommen weitergegeben werden.
- Mitochondriale Erkrankungen betreffen sowohl Männer als auch Frauen, verlaufen bei Männern jedoch typischerweise schwerwiegender.
- Beispiele hierfür sind das Leigh-Syndrom und bestimmte Formen der Leberschen hereditären Optikusneuropathie.
Es ist wichtig zu beachten, dass es auch komplexe genetische Muster gibt, an denen mehrere Gene beteiligt sind, unvollständige Penetranz (wenn nicht alle Personen mit einer genetischen Mutation die Krankheit entwickeln) und variable Expressivität (wenn der Schweregrad der Erkrankung zwischen Personen mit derselben genetischen Mutation unterschiedlich ist).
Für eine genaue Diagnose und das Verständnis der Krankheitsvererbung in einer Familie können genetische Beratung und Analyse unerlässlich sein. Mediziner können die Krankengeschichte der Familie beurteilen, Gentests durchführen und Informationen zu genetischen Risiken und Vererbungsmustern bereitstellen.
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