1. Verbesserung der GABA-Funktion :Barbiturate verstärken die Aktivität von GABA, einem primären hemmenden Neurotransmitter im Gehirn. GABA reduziert normalerweise die neuronale Erregbarkeit, indem es Neuronen hyperpolarisiert, wodurch es für sie schwieriger wird, Aktionspotentiale auszulösen. Barbiturate verstärken die Hemmwirkung von GABA, indem sie an bestimmte Stellen der GABAA-Rezeptoren binden und den Chloridioneneinstrom verstärken.
- _Effekt_:Das Gesamtergebnis einer erhöhten GABAergen Aktivität ist eine Verringerung der Feuerungsrate von Neuronen im gesamten ZNS, was zu einer allgemein dämpfenden Wirkung führt.
2. Hemmung der erregenden Neurotransmission :Barbiturate verstärken nicht nur die GABA-Aktivität, sondern können auch direkt die Wirkung erregender Neurotransmitter wie Glutamat auf bestimmte Rezeptoren im Gehirn blockieren.
- _Wirkung_:Durch die Reduzierung erregender Signale unterdrücken Barbiturate die Aktivität von Neuronen im ZNS weiter und tragen so zu deren dämpfenden Wirkung bei.
3. Spannungsgesteuerte Ionenkanalmodulation :Barbiturate verändern die Funktion spannungsgesteuerter Ionenkanäle in der neuronalen Membran, vor allem der Natrium- und Kaliumkanäle, die an Aktionspotentialen beteiligt sind.
- _Wirkung_:Sie hemmen die Natriumkanäle, wodurch es für Neuronen schwieriger wird, Aktionspotentiale zu erzeugen, und erhöhen die Aktivität des Kaliumkanals, was den Ausfluss von Kaliumionen erleichtert und die neuronale Erregbarkeit weiter verringert.
4. Reduzierung der Hirnstoffwechselrate :Barbiturate bewirken auch eine Verringerung des Gehirnstoffwechsels, einschließlich des Sauerstoffverbrauchs und der Glukoseverwertung im Gehirn.
- _Effekt_:Dies führt zu einer allgemeinen Depression der Gehirnaktivität und einer Verringerung des gesamten Energiebedarfs des Nervengewebes.
Diese Wirkungen von Barbituraten auf die Neurotransmitter, Ionenkanäle und den Zellstoffwechsel des Gehirns tragen zu ihrem breiten Wirkungsspektrum bei, darunter Sedierung, Hypnose, Anästhesie, Reduzierung von Anfällen und bei höheren Dosen sogar Atemdepression. Aufgrund ihres Missbrauchspotenzials und der Gefahr einer Überdosierung werden Barbiturate in der modernen medizinischen Praxis jedoch nur selten verschrieben.
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