1. Das Auge als moralisches Gewissen:Die sich wiederholenden Beschreibungen des Erzählers über den „bösen Blick“ des alten Mannes legen eine moralische Dimension nahe. Das Auge stellt die unbewusste Erkenntnis des Erzählers seiner eigenen bösen Absichten und Handlungen dar. Es erinnert ihn ständig an seine Schuld und gibt ihm das Gefühl, beobachtet und beurteilt zu werden.
2. Eindringliche Präsenz:Der Erzähler behauptet, dass das Auge des alten Mannes ihn verfolgt, was bedeutet, dass das Auge ein Eigenleben entwickelt hat. Diese eindringliche Präsenz deutet darauf hin, dass der Erzähler den Folgen seines Verbrechens nicht entkommen kann. Das Auge wird zum Symbol der inneren Zerrissenheit und psychischen Belastung des Erzählers.
3. Paranoia und Angst:Die Obsession des Erzählers mit dem Auge offenbart seine Paranoia und extreme Angst. Er nimmt das Auge als ein Lebewesen wahr, das einen bedrohlichen Blick besitzt. Diese Paranoia spiegelt sein schlechtes Gewissen und die Angst wider, für seine Taten entdeckt oder bestraft zu werden.
4. Verlust der geistigen Gesundheit:Im Verlauf der Geschichte verstärkt sich die Fixierung des Erzählers auf das Auge, was auf seinen sich verschlechternden Geisteszustand hinweist. Seine Beschreibung des Auges wird lebhafter und halluzinatorischer, was darauf hindeutet, dass ihm die Wahrnehmung der Realität entgleitet.
5. Symbol für Tod und Gericht:Das Auge kann als Symbol für Tod und Gericht interpretiert werden. Es stellt die Angst des Erzählers dar, für sein Verbrechen entlarvt und einem gesellschaftlichen oder göttlichen Urteil unterworfen zu werden. Das Auge fungiert als ständige Erinnerung an den unvermeidlichen Untergang und die Wiedergutmachung des Erzählers.
Im Wesentlichen dient das Auge in „The Tell-Tale Heart“ als kraftvolles Symbol, das die Schuld, Paranoia und den moralischen Niedergang des Erzählers auf den Punkt bringt, was letztendlich zu seinem psychischen Zusammenbruch und Geständnis führt.
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