Der Ausdruck stammt vermutlich aus dem Kodex von Hammurabi, einem babylonischen Gesetzbuch, das im 18. Jahrhundert v. Chr. verfasst wurde. Im Kodex von Hammurabi heißt es:„Wenn ein Mann einem anderen das Auge aussticht, soll ihm auch das Auge ausgestochen werden.“ Dieses Prinzip der Vergeltung spiegelt sich auch im Alten Testament der Bibel wider, wo es heißt:„Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden“ (Genesis 9,6).
Der Ausdruck „Auge um Auge“ wurde im Laufe der Geschichte verwendet, um Gewalt- und Racheakte zu rechtfertigen. Im Römischen Reich beispielsweise wurde das Prinzip der Vergeltung zur Rechtfertigung der Gladiatorenspiele herangezogen, bei denen verurteilte Kriminelle gezwungen wurden, für die Unterhaltung der Menge bis zum Tod zu kämpfen.
In der heutigen Zeit wird der Ausdruck „Auge um Auge“ immer noch manchmal verwendet, um Gewalt und Rache zu rechtfertigen. Allerdings wird es auch zunehmend als barbarisches und veraltetes Konzept angesehen. Viele Menschen glauben, dass es gerechter und humaner ist, Kriminelle durch das Justizsystem zu bestrafen, anstatt auf Gewalt und Vergeltung zurückzugreifen.
www.alskrankheit.net © Gesundheitswissenschaften