Es gibt hauptsächlich zwei Hauptkategorien von Immunschwächekrankheiten:
1. Primärer Immundefekt (PI):
Primäre Immunschwächekrankheiten sind genetische oder erbliche Erkrankungen, bei denen Personen mit einem geschwächten Immunsystem geboren werden. Diese Erkrankungen manifestieren sich häufig in der Kindheit oder im frühen Leben. Beispiele hierfür sind:
- Schwerer kombinierter Immundefekt (SCID):Hierbei handelt es sich um eine seltene und lebensbedrohliche Erkrankung, die durch das Fehlen oder eine extrem geringe Menge essentieller Immunzellen wie T-Zellen, B-Zellen und natürlicher Killerzellen (NK) gekennzeichnet ist.
- Common Variable Immunodeficiency (CVID):CVID ist eine chronische Erkrankung des Immunsystems, die durch ungewöhnlich niedrige Antikörperspiegel gekennzeichnet ist und zu wiederkehrenden Infektionen führt.
- X-chromosomale Agammaglobulinämie (XLA):XLA ist eine genetische Erkrankung, die fast ausschließlich Männer betrifft und durch eine beeinträchtigte Produktion von Antikörpern gekennzeichnet ist.
2. Sekundärer Immundefekt (SI):
Sekundäre Immunschwächekrankheiten sind erworbene Erkrankungen, die auftreten, wenn ein ordnungsgemäß funktionierendes Immunsystem beeinträchtigt oder geschwächt wird. Diese Krankheiten können in jedem Alter auftreten und durch verschiedene Faktoren verursacht werden:
- HIV/AIDS:Das erworbene Immundefizienzsyndrom (AIDS) wird durch eine Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) verursacht, das lebenswichtige Zellen des Immunsystems, insbesondere CD4+-T-Zellen, angreift und zerstört.
- Krebs:Bestimmte Krebsarten wie Leukämie, Lymphom und Myelom können das Knochenmark beeinträchtigen und die Produktion von Immunzellen stören.
- Chronische Krankheiten:Diabetes, chronische Nierenerkrankungen und Autoimmunerkrankungen wie Lupus können zu einer Beeinträchtigung der Immunfunktion führen.
- Medikamente:Einige Medikamente wie Chemotherapie, Strahlentherapie und Kortikosteroide können das Immunsystem vorübergehend oder dauerhaft unterdrücken.
- Unterernährung:Schwere Nährstoffmängel, insbesondere an Proteinen und Vitaminen, können das Immunsystem schwächen.
- Alter:Mit zunehmendem Alter schwächt sich das Immunsystem der Menschen auf natürliche Weise ab, wodurch sie anfälliger für Infektionen und Krankheiten werden.
- Andere Infektionen:Virale und bakterielle Infektionen wie Masern, Windpocken und Grippe können das Immunsystem vorübergehend schwächen.
Immunschwächekrankheiten können je nach Art und Schwere der Erkrankung unterschiedliche Symptome und Komplikationen haben. Zu den Behandlungsoptionen können Medikamente zur Stärkung des Immunsystems, Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionen, Therapien wie Stammzelltransplantation oder Gentherapie, Änderungen des Lebensstils zur Minimierung des Infektionsrisikos sowie vorbeugende Maßnahmen wie Impfungen und das Vermeiden von Menschenansammlungen bei Infektionsausbrüchen gehören.
Insgesamt können Immunschwächekrankheiten die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person erheblich beeinträchtigen. Eine frühzeitige Diagnose, angemessene medizinische Versorgung und unterstützende Interventionen können jedoch die Ergebnisse und die Lebensqualität der von diesen Erkrankungen betroffenen Personen verbessern.
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