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Wann wurde der erste Fall einer Autoimmunerkrankung diagnostiziert oder in der Anamnese erfasst?

Eine definitive Antwort auf diese Frage gibt es nicht, da Autoimmunerkrankungen zwar schon seit Jahrhunderten beschrieben werden, aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts einheitlich als eigenständige Kategorie anerkannt wurden.

Einer der frühesten möglichen Berichte über eine Autoimmunerkrankung könnte die biblische Geschichte von Noomi sein, die offenbar am Sjögren-Syndrom gelitten hat. Das Sjögren-Syndrom ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die die exokrinen Drüsen betrifft und zu Mundtrockenheit und trockenen Augen führt. Im Buch Ruth beklagt Naomi, dass ihre „Augen trübe sind und ich nicht sehen kann“ (Ruth 1:14), ein mögliches Symptom des Sjögren-Syndroms. Andere biblische Hinweise, darunter solche, die Lepra beschreiben, könnten sich möglicherweise auf Autoimmunerkrankungen beziehen, diese Interpretationen sind jedoch rein spekulativ.

Im Jahr 1555 schrieb der renommierte Arzt Paracelsus über eine Erkrankung namens „Tarantismus“, die durch einen schnellen Herzschlag, Kurzatmigkeit und unwillkürliche Bewegungen gekennzeichnet war und vermutlich durch den Biss einer Vogelspinne verursacht wurde. Heute geht man davon aus, dass Tarantismus eine psychogene Erkrankung war, die möglicherweise mit einer Autoimmunerkrankung zusammenhängt.

Im 18. und 19. Jahrhundert berichteten mehrere Ärzte über Fälle von Personen mit Symptomen, die Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes und Morbus Basedow ähnelten. Allerdings dauerte es bis zum 20. Jahrhundert, bis diese Erkrankungen erkannt und als Autoimmunerkrankungen eingestuft wurden.

Eine der Schlüsselfiguren in der Geschichte der Autoimmunität war der russische Immunologe Ilya Mechnikov, der 1900 die Theorie des „Horror Autotoxicus“ aufstellte. Diese Theorie besagt, dass das Immunsystem normalerweise fremde Eindringlinge erkennt und angreift, unter bestimmten Bedingungen jedoch dazu in der Lage ist greifen fälschlicherweise körpereigenes Gewebe an und führen zu einer Autoimmunerkrankung.

Der Begriff „Autoimmunität“ wurde 1956 vom britischen Immunologen Ernest Witebsky geprägt. Witebsky definierte Autoimmunität als „den Zustand, in dem ein Organismus schädliche Antikörper gegen sein eigenes Gewebe produziert.“ Diese Definition trug dazu bei, das Konzept der Autoimmunerkrankungen als eigenständige Gruppe von Erkrankungen zu festigen.

Seitdem hat sich die Forschung im Bereich Autoimmunität dramatisch ausgeweitet, was zur Identifizierung zahlreicher Autoimmunerkrankungen und zur Entwicklung von Therapien zu deren Behandlung und Behandlung geführt hat.

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