1. Spezifität: Das erworbene Immunsystem kann bestimmte Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder andere Fremdstoffe erkennen, gezielt bekämpfen und sie von körpereigenen Zellen unterscheiden. Diese Spezifität wird durch die Produktion äußerst unterschiedlicher Antikörper und T-Zellen erreicht, die jeweils in der Lage sind, an spezifische Antigene (Moleküle auf der Oberfläche von Krankheitserregern) zu binden.
2. Vielfalt: Das erworbene Immunsystem verfügt über ein großes Repertoire an Immunzellen und -molekülen, die es ihm ermöglichen, auf eine Vielzahl von Krankheitserregern zu reagieren. Diese Vielfalt wird durch genetische Rekombinationsmechanismen erzeugt, die einen großen Pool verschiedener Antikörper und T-Zellen erzeugen und so sicherstellen, dass es Zellen gibt, die in der Lage sind, ein breites Spektrum an Antigenen zu erkennen und zu eliminieren.
3. Speicher: Sobald der Körper einem Krankheitserreger ausgesetzt wurde und eine adaptive Immunantwort entwickelt hat, behält er eine „Erinnerung“ an die Begegnung. Gedächtnis-B-Zellen und Gedächtnis-T-Zellen verbleiben nach einer Infektion im Körper und zeigen schnell eine starke Reaktion, wenn derselbe Krankheitserreger in der Zukunft erneut auftritt. Dies ermöglicht eine schnellere und effizientere Immunantwort und führt zum Schutz vor einer erneuten Infektion oder schweren Erkrankungen.
4. Immunologisches Gedächtnis: Die Fähigkeit des adaptiven Immunsystems, sich an vergangene Infektionen oder Impfungen zu erinnern und bei späterer Exposition gegenüber demselben Antigen eine schnelle und verstärkte Reaktion auszulösen, wird als immunologisches Gedächtnis bezeichnet. Diese Gedächtnisreaktion wird durch Gedächtnis-B-Zellen und Gedächtnis-T-Zellen vermittelt, die während der primären Immunantwort erzeugt werden und über längere Zeiträume im Körper verbleiben. Bei erneuter Exposition gegenüber dem Antigen können sich Gedächtniszellen schnell vermehren und zu Effektorzellen differenzieren, was zu einer stärkeren und gezielteren Immunantwort führt, was häufig zur Vorbeugung oder schnellen Beseitigung einer Infektion führt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die erworbene Immunantwort den Einzelnen mit Spezifität, Diversität, Gedächtnis und immunologischem Gedächtnis ausstattet und es ihm ermöglicht, bestimmte Krankheitserreger effektiv zu erkennen und zu bekämpfen und einen langfristigen Schutz vor Infektionen zu bieten.
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