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Welche sekundären Immundefizienzerkrankungen gibt es?

Sekundäre Immunschwächekrankheiten sind Erkrankungen, die auftreten, wenn das Immunsystem durch eine andere Erkrankung oder einen externen Faktor geschwächt oder beeinträchtigt wird. Im Gegensatz zu primären Immunschwächekrankheiten, die durch genetische Mutationen verursacht werden, die sich direkt auf das Immunsystem auswirken, haben sekundäre Immunschwächekrankheiten verschiedene Ursachen, darunter:

1. Grundlegende Erkrankungen: Bestimmte Krankheiten und medizinische Beschwerden können das Immunsystem unterdrücken oder beeinträchtigen. Zum Beispiel:

- HIV/AIDS :Das Humane Immundefizienzvirus (HIV) greift direkt weiße Blutkörperchen namens CD4+ T-Zellen an und zerstört sie, die eine entscheidende Rolle bei der Koordinierung der Immunantwort spielen.

- Krebs: Einige Krebsarten wie Leukämie, Lymphom und multiples Myelom können die Produktion und Funktion von Immunzellen stören. Krebsbehandlungen wie Chemotherapie und Strahlentherapie können das Immunsystem weiter schwächen.

- Diabetes: Schlecht behandelter Diabetes kann Blutgefäße und Nerven schädigen und zu einer verminderten Funktion des Immunsystems führen.

- Chronische Nierenerkrankung: Fortgeschrittene Stadien einer Nierenerkrankung können die Produktion und Funktion von Immunzellen beeinträchtigen.

- Rheumatoide Arthritis: Diese Autoimmunerkrankung kann Gelenkentzündungen und Schäden verursachen, die das Immunsystem beeinträchtigen.

2. Medikamente: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung das Immunsystem schwächen. Dazu gehören:

- Kortikosteroide: Wird zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen wie Asthma, Allergien und entzündlichen Erkrankungen eingesetzt.

- Immunsuppressive Medikamente: Wird zur Verhinderung einer Organabstoßung nach einer Transplantation oder zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen verschrieben.

- Chemotherapie und Strahlentherapie: Diese Therapien werden zur Krebsbehandlung eingesetzt und können Immunzellen schädigen.

3. Ernährungsdefizite: Schlechte Ernährung und bestimmte Vitamin- und Mineralstoffmängel können die Immunfunktion beeinträchtigen. Beispielsweise sind Vitamin C, Zink und Eisen für die ordnungsgemäße Funktion des Immunsystems unerlässlich.

4. Alterung (Immunoseneszenz) :Mit zunehmendem Alter schwächt sich das Immunsystem von Natur aus ab. Diese verminderte Immunität macht ältere Erwachsene anfälliger für Infektionen und reagiert langsamer auf Impfungen.

5. Trauma und Verbrennungen :Schwere Verletzungen, wie zum Beispiel großflächige Verbrennungen, können die Hautbarriere stören und das Infektionsrisiko erhöhen.

6. Alkoholismus und Drogenmissbrauch: Alkohol- und Drogenkonsum können die Funktion des Immunsystems beeinträchtigen.

7. Immunglobulinmangel: Bei einigen sekundären Immundefizienzerkrankungen liegt ein spezifischer Immunglobulin-(Antikörper-)Mangel vor, der auf Grunderkrankungen oder bestimmte Medikamente zurückzuführen sein kann.

Für Personen mit sekundären Immundefizienzerkrankungen ist es wichtig, eng mit ihrem Arzt zusammenzuarbeiten, um die zugrunde liegende Ursache zu verstehen, ihre Erkrankung effektiv zu behandeln und Vorkehrungen zur Vorbeugung von Infektionen zu treffen.

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