Nach dieser Theorie kann Alkoholismus eine Manifestation unbewusster Konflikte sein, die in frühkindlichen Erfahrungen und Fixierungen auf bestimmte psychosexuelle Entwicklungsstadien wurzeln.
So erklärt die psychoanalytische Theorie die mögliche Entwicklung von Alkoholismus:
1. Fixierung im mündlichen Stadium:
- Personen, die auf die orale Phase fixiert sind, suchen möglicherweise nach oraler Befriedigung durch übermäßiges Trinken als Ersatz für unbefriedigte Bedürfnisse nach Trost und Fürsorge.
2. Ungelöste Konflikte:
- Ungelöste Konflikte im Zusammenhang mit Kindheitstraumata oder unerfüllten emotionalen Bedürfnissen können dazu führen, dass Menschen Alkohol als Mittel nutzen, um der zugrunde liegenden psychischen Belastung zu entkommen oder damit umzugehen.
3. Abwehrmechanismen:
- Alkohol kann als Abwehrmechanismus zur Bewältigung unangenehmer Emotionen wie Angstzustände, Depressionen oder Schuldgefühle eingesetzt werden. Es trägt dazu bei, emotionale Beschwerden vorübergehend zu lindern, verstärkt jedoch die Alkoholabhängigkeit.
4. Regression:
- Alkoholkonsum kann zu einer Regression in frühere psychosexuelle Stadien führen, was zu Kontrollverlust und impulsivem Verhalten, einschließlich übermäßigem Alkoholkonsum, führen kann.
5. Selbstbestrafung:
- Manche Menschen zeigen möglicherweise selbstzerstörerisches Verhalten wie Alkoholismus als eine Form der unbewussten Selbstbestrafung für zugrunde liegende Schuld- oder Unzulänglichkeitsgefühle.
6. Identifikation mit dem alkoholkranken Elternteil:
- Einzelpersonen können Alkoholismus entwickeln, um sich mit einem alkoholkranken Elternteil zu identifizieren oder um ungelöste Konflikte im Zusammenhang mit der elterlichen Beziehung auszudrücken.
Die psychoanalytische Theorie legt nahe, dass Alkoholismus ein Symptom tieferer psychologischer Konflikte sein kann und dass die Auseinandersetzung mit diesen zugrunde liegenden Problemen für eine wirksame Behandlung und Genesung unerlässlich ist.
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