Das humorale Gerinnungssystem umfasst eine Reihe aufeinanderfolgender biochemischer Reaktionen, die letztendlich zur Umwandlung von Prothrombin in Thrombin führen. Thrombin wandelt dann Fibrinogen in Fibrin um, das die unlöslichen Stränge bildet, die das Blutgerinnsel bilden.
Die Schritte des humoralen Gerinnungssystems sind wie folgt:
Aktivierung von Faktor XII (Hageman-Faktor):Dies geschieht, wenn Faktor XII mit einer negativ geladenen Oberfläche in Kontakt kommt, beispielsweise beschädigten Blutgefäßen oder Kollagen.
Aktivierung von Faktor XI (Plasma-Thromboplastin-Vorläufer):Faktor XI wird durch Faktor XIIa (aktivierter Faktor XII) aktiviert.
Aktivierung von Faktor IX (Weihnachtsfaktor):Faktor IX wird durch Faktor XIa (aktivierter Faktor XI) in Gegenwart von Calciumionen und Plättchenfaktor 3 (PF3) aktiviert.
Aktivierung von Faktor X (Stuart-Faktor):Faktor X wird durch Faktor IXa (aktivierter Faktor IX) in Gegenwart von Calciumionen und PF3 aktiviert.
Umwandlung von Prothrombin in Thrombin:Faktor Xa (aktivierter Faktor X) wandelt in Gegenwart von Calciumionen, PF3 und Faktor V (Proaccelerin) Prothrombin in Thrombin um.
Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin:Thrombin wandelt Fibrinogen, ein lösliches Protein im Blutplasma, in unlösliche Fibrinstränge um. Diese Stränge bilden ein Geflecht, das Blutplättchen und rote Blutkörperchen einfängt und so ein Blutgerinnsel bildet.
Das humorale Gerinnungssystem arbeitet mit dem zellulären Gerinnungssystem oder dem extrinsischen Weg zusammen, um eine effiziente und rechtzeitige Blutgerinnung sicherzustellen. Beide Wege laufen schließlich bei der Aktivierung von Faktor X zusammen, was zur Bildung von Thrombin und Fibrin führt.
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