Zweck:
Mit der Nasentamponade sollen zwei Hauptziele erreicht werden:
1. Hämostase: Der Hauptzweck einer Nasentamponade besteht darin, starkes Nasenbluten zu stoppen oder zu kontrollieren. Das Füllmaterial komprimiert die Blutungsstelle und übt Druck auf das Nasengewebe aus, wodurch der Blutfluss verringert oder ganz gestoppt wird.
2. Strukturelle Unterstützung: In einigen Fällen wird eine Nasentamponade verwendet, um die Nasenhöhle strukturell zu stützen. Dies kann bei bestimmten chirurgischen Eingriffen von Vorteil sein, beispielsweise bei der Septumplastik oder Nasenkorrektur, bei denen das Nasengewebe vorübergehend stabilisiert oder gestützt werden muss.
Verwendete Materialien:
Abhängig von der spezifischen Situation und den Vorlieben des Gesundheitsdienstleisters können für die Nasentamponade verschiedene Materialien verwendet werden:
1. Baumwollplüschchen: Hierbei handelt es sich um kleine Wattestücke, die in einer Kochsalzlösung oder einer gefäßverengenden Lösung eingeweicht werden können, um die Blutstillung zu verbessern.
2. Nasentampons: Hierbei handelt es sich um vorverpackte, resorbierbare Gelatineschwämme, die sich ausdehnen, wenn sie mit Kochsalzlösung angefeuchtet werden.
3. Ballonkatheter: Hierbei handelt es sich um aufblasbare Geräte, die in die Nase eingeführt und aufgeblasen werden, um Druck auszuüben.
4. Foley-Katheter: Hierbei handelt es sich um dünne, flexible Katheter mit einer Ballonspitze, die zur Unterstützung in der Nase aufgeblasen werden kann.
Vorgehensweise:
Die Nasentamponade wird in der Regel von medizinischem Fachpersonal, beispielsweise einem Arzt oder einer Krankenschwester, im klinischen Umfeld durchgeführt. Die erforderlichen Schritte können je nach verwendetem Verpackungsmaterial geringfügig variieren. Hier ein allgemeiner Überblick über das Verfahren:
1. Bewertung: Der Arzt untersucht die Nase, um die Blutungsstelle zu identifizieren und die geeignete Packmethode zu bestimmen.
2. Anästhesie: Das Nasengewebe kann örtlich betäubt werden, um die Beschwerden beim Packen zu minimieren.
3. Befeuchtung: Bei der Verwendung von Wattepads werden diese mit einer Kochsalzlösung oder einer gefäßverengenden Lösung angefeuchtet.
4. Platzierung: Das Füllmaterial wird vorsichtig in den blutenden Bereich der Nase gelegt.
5. Inflation: In Fällen, in denen aufblasbare Geräte wie Ballonkatheter oder Foley-Katheter verwendet werden, werden diese nach der Platzierung aufgeblasen, um Druck zu erzeugen.
6. Beobachtung: Der Gesundheitsdienstleister überwacht den Patienten auf etwaige Nebenwirkungen oder Beschwerden.
7. Pflege nach dem Eingriff: Es werden Anweisungen zur Pflege und Wartung der Nasentamponade gegeben, einschließlich Nasenhygiene, Schmerzbehandlung und Nachuntersuchungen zur Entfernung.
Entfernung:
Die Nasentamponade bleibt in der Regel für einen bestimmten Zeitraum an Ort und Stelle, typischerweise zwischen einigen Stunden und mehreren Tagen, je nach Empfehlung des Gesundheitsdienstleisters. Die Entfernung wird von medizinischem Fachpersonal durchgeführt, um Beschwerden zu minimieren und Komplikationen vorzubeugen.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine Nasentamponade vorübergehende Beschwerden wie eine verstopfte Nase, Atembeschwerden und ein Völlegefühl in der Nase verursachen kann. Die richtige Pflege, einschließlich regelmäßiger Kochsalzlösung und Schmerzbehandlung, kann zur Linderung dieser Symptome beitragen.
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