1. Plasmavolumen: Während des Trainings kommt es zu Flüssigkeitsverschiebungen im Körper, die zu einer Vergrößerung des Plasmavolumens führen. Das bedeutet, dass die gleiche Menge Hämoglobin nun in einem größeren Blutvolumen verteilt ist, was zu einer geringeren Hämoglobinkonzentration führt.
2. Hämodilution: Anstrengende körperliche Betätigung kann zum Abbau roter Blutkörperchen (Hämolyse) führen, was zur Freisetzung von Hämoglobin in das Plasma führt. Dieser als Hämodilution bezeichnete Prozess kann zusätzlich zu einer Senkung des Hämoglobinspiegels beitragen.
3. Muskelsauerstoffextraktion: Während des Trainings entziehen die Muskeln den zirkulierenden roten Blutkörperchen mehr Sauerstoff, um den erhöhten Energiebedarf zu decken. Dadurch kann die Menge an sauerstoffgebundenem Hämoglobin im Blutkreislauf vorübergehend verringert werden, was zu einer geringeren Hämoglobinsättigung führt.
4. Sauerstoffdissoziation: Intensives Training kann zu einer Verschiebung der Sauerstoffdissoziationskurve des Hämoglobins führen. Dies bedeutet, dass Hämoglobin bei höheren Sauerstoffspannungen leichter Sauerstoff freisetzt, was zu einer geringeren Sauerstoffsättigung des Hämoglobins führt.
5. Milzsequestrierung: Die Milz, ein Organ, das an der Blutfilterung beteiligt ist, kann bei intensiver körperlicher Betätigung vorübergehend rote Blutkörperchen speichern. Dieser als Milzsequestrierung bekannte Prozess kann zusätzlich zu einer Senkung des zirkulierenden Hämoglobinspiegels beitragen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Abfall des Hämoglobins nach dem Training normalerweise vorübergehender Natur ist. Sobald sich der Körper von dem durch körperliche Betätigung verursachten Stress erholt hat, normalisieren sich Flüssigkeitshaushalt und Hämoglobinspiegel typischerweise innerhalb weniger Stunden bis Tage. Bei übermäßigem oder längerem Training können jedoch schwerwiegendere und anhaltendere Veränderungen des Hämoglobinspiegels auftreten, die ärztliche Hilfe erfordern.
Daher sollten Einzelpersonen sich ihres Hämoglobinstatus bewusst sein und alle signifikanten Veränderungen überwachen, insbesondere wenn sie regelmäßig strenge Trainingsroutinen absolvieren.
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