Es gibt mehrere Gründe, warum es nach einer Bluttransfusion zu einer Agglutination kommen kann:
1. ABO-Blutgruppenunverträglichkeit :Das ABO-Blutgruppensystem wird durch das Vorhandensein oder Fehlen spezifischer Antigene (A und B) auf der Oberfläche von Erythrozyten bestimmt. Abhängig von den in ihrem Blut vorhandenen Antigenen können Personen Blut vom Typ A, B, AB oder O haben. Wenn ein Patient eine Bluttransfusion von einem Spender mit inkompatibler ABO-Blutgruppe erhält, erkennt das Immunsystem des Empfängers die fremden Antigene als fremd und produziert Antikörper dagegen. Diese Antikörper binden an die Spender-Erythrozyten und verursachen eine Agglutination. Wenn beispielsweise eine Person mit Blutgruppe A eine Transfusion von einem Spender mit Blutgruppe B erhält, greifen die Anti-B-Antikörper des Empfängers die B-Antigene des Spenders an, was zu einer Agglutination führt.
2. Rh-Faktor-Inkompatibilität :Der Rh-Faktor ist ein weiteres wichtiges Antigen auf Erythrozyten. Personen sind entweder Rh-positiv (Rh+), wenn sie das Rh-Antigen in ihren Erythrozyten haben, oder Rh-negativ (Rh-), wenn ihnen das Rh-Antigen fehlt. Eine Person mit Rh-negativem Blut kann Antikörper gegen das Rh-Antigen entwickeln, wenn sie Rh-positivem Blut ausgesetzt ist. Wenn ein Rh-negativer Empfänger eine Transfusion von einem Rh-positiven Spender erhält, kann das Immunsystem des Empfängers Anti-Rh-Antikörper produzieren, was zur Agglutination der Erythrozyten des Spenders führen kann.
3. Geringe Blutgruppenunverträglichkeiten :Zusätzlich zu den Blutgruppensystemen ABO und Rh gibt es viele andere kleinere Blutgruppenantigene. In einigen Fällen können die Erythrozyten seltener Antigene enthalten, die vom Immunsystem des Empfängers als fremd erkannt werden können, was nach der Transfusion zu einer Agglutination führt.
Um einer Agglutination und möglichen Transfusionsreaktionen vorzubeugen, werden vor Bluttransfusionen Verträglichkeitstests durchgeführt. Dabei wird das Blut des Empfängers auf Verträglichkeit mit potenziellem Spenderblut getestet. Der ABO-Blutgruppen- und Rh-Faktor-Abgleich sowie zusätzliche Kompatibilitätstests sind unerlässlich, um sichere Bluttransfusionen zu gewährleisten und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.
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